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Altersberg,
Gemeinde II. Kl. mit 1358 Einw. a. Altersberg, W. 106 Einw. b. Brandhof, W. 169 Einw. c. Breitenfeld, W. 106 Einw. d. Eichenkirnberg, W. 98 Einw. e. Falgenhof, H. 17 Einw. f. Gläserhof, H. 13 Einw. g. Haghof, W. 40 Einw. h. Hagkling, W. 221 Einw. i. Hengstberg, H. 4 Einw. k. Horlachen, W. 177 Einw. l. Hugenbeckenreute, H. 10 Einw. m. Hundsberg, W. 123 Einw. n. Krämersberg, W. 17 Einw. o. Krebenhaus, Hs. 14 Einw. p. Lämmershof, W. 13 Einw. q. Neumühle, W. 33 Einw. r. Pfeiferhof, H. 21 Einw. s. Pritschenhof, W. 60 Einw. t. Schierhof, H. 25 Einw. u. Seehöfle, H. 12 Einw, v. Sturmhof, H. 32 Einw. w. Wasserhof, W. 47 Einw.
Ev. Pfarr-Fil. von Vichberg: Parz. c. u. d; von Gschwend: Parz. o. p. u. und theilw. b. q.; von Kirchenkirnberg: die übrigen.

Die Gemeinde-Parzellen, dem Welzheimerwalde (S. 3) angehörend, liegen hoch auf der ersten Gebirgsstufe des Waldes, südlich über dem Roththale, und schließen sich bei einer Länge von etwa 2 St. westlich an das Oberamt Welzheim an. Das Klima ist rauh, der hauptsächlich sandige, wenn auch etwas gebesserte Boden meist schlecht und an manchen Orten so undankbar, daß er das Saatkorn kaum vervierfacht, daher auch das Getreidebedürfniß nicht erzeugt wird. Im Gemeindebezirke liegt der S. 16 bemerkte Haagberg mit schöner Aussicht, der höchste, trigonometrisch ermittelte Punkt des Oberamts, 1803 par. Fuß über dem Meere. An Wasser ist kein Mangel und das Trinkwasser sehr gut. Namentlich entspringt hier (bei Horlachen) der Rauhenzainbach. Die sonstigen natürlichen Verhältnisse stimmen mit jenen von Gschwend überein. Durch den südöstlichen Theil des Gemeindebezirks führt die Landstraße von Welzheim nach Gaildorf, ebenso in entgegengesetzter Richtung die gute Verbindungsstraße zwischen Gschwend und Kirchenkirnberg u. s. w. Die wohlgestalteten Einwohner suchen im Feldbau, verbunden mit Waldbau, und in der Viehzucht ihre Nahrung; sie gehören aber zu den Ärmsten des Bezirkes. Die Weiler sind allmälig aus den ehemaligen großen Höfen entstanden oder gleich den einzelnen Wohnsitzen in den letzten Jahrhunderten auf Waldboden angelegt worden, und die Einwohnerzahl hat sich in den letzten 60–70 Jahren fast überall verdoppelt. Die gesammte Gemeindemarkung ist 34482/8 M. groß, worunter 11492/8, also fast 1/3, Wald, und 290 M. Weiden und Öden, daher an Baufeld auf einen Kopf nur etwa 1,3 M. treffen. Gärten, Wiesen, Weiden und Äcker liegen untereinander gemischt. Dinkel kommt erst in neuerer Zeit häufiger in Anbau; der Bau von Gerste, Hirse und Roggen findet sich mehr, der vorzüglich gedeihende Haber noch häufiger. Von Belang ist der Flachsbau, welcher eine wesentliche Einnahme bildet; der Flachs,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_128.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)