Seite:OAGaildorf 130.png

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auch „zum Hag“ heißt, aber schon vor 1580 in 8 Güter mit Gebäuden aufgelöst war. Eines dieser Lehen mit 2 Sölden erwarb 1436 Limpurg mit Gröningen von Hans von Yberg; die übrigen Güter gehörten, jedoch ohne Hoheit, dem Kloster Lorch, alle aber in das Gericht zu Seelach. Ein Lehen war ein Siebenzehner Gut (s. oben S. 115). Im Jahr 1489 ist die Rede von einem nahen Wald „in dem Pfalwand“.

b) Brandhof, 1/2 St. südlich von A. (Altersberg) am Hagbach. Der Weiler wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt; 1674, wo er nur aus zwei Limpurgischen Gütern und einer Sägmühle bestand, lag der „große Brand-See“ dabei.

c) Breitenfeld, 1/2 St. nordöstlich von A., ein kleines Gut auf der Markung von Eichenkirnberg. Nach dem Limpurgischen Lagerbuche wurden hier „auf dem breiten Feld“ 1700 und 1740 zwei Kammergüter angelegt.

d) Eichenkirnberg, 3/8 St. nordöstlich von A. auf einer Höhe über den beiden Zainbachthälchen gelegen. Der Name rührt ohne Zweifel von den in der Gegend gerne wachsenden Eichen her. Nach Gräter (Iduna und Hermode, 1814, 212) stand hier 1814 eine Eiche, die 23′ im Umfang hatte, und wurde damals in der Nähe das bronzene Bild einer deutschen Göttin gefunden. Die Zehentrechte des Staats rühren vom Kloster Murrhardt her; ob dieses früher auch sonstige Rechte hier hatte, wie in dem nahen Kirchenkirnberg, ist unbekannt. Der jedenfalls alte Ort ist größtentheils mit der Burg Röthenberg an Limpurg gekommen. Conrad und Wilhelm von Roth besaßen 1/2 des Zehentens und verkauften 1367 ein Lehen an Limpurg. Die Baltmanshube gehörte noch 1657 dem Stifte Comburg, doch unter Limpurgischer Vogtei. Eine Kapelle zu St. Gangolf wird 1379 genannt.

e) Felgenhof, 5/8 St. östlich von A., ein altwürttembergischer Hof, der bis 1806 zum Stabe Rudersberg gehörte.

f) Gläserhof, 3/8 St. nordöstlich von A., an dem Haagberg; der Überrest einer Glashütte, mit sehr wenigen Gütern. Albrecht von Ebersberg entsagt 1278 aller Vogtei auf den Gütern des Klosters Lorch „apud glasarios.

g) Haghof, 1/4 südöstlich von A., unter dem Haagberg; eine ehemalige Zugehör der Burg Röthenberg.

h) Hagkling, 5/8 St. südöstlich von A., an dem Haagberg. Auch hier stand eine herrschaftliche Glashütte, deren Arbeiter zu Ende des 17. Jahrhunderts den Ort anlegten.

i) Hengstberg, 1/8 St. westlich von A., auf der Altersberger Markung, an der Oberamts-Grenze. Eine neuere Ansiedelung.

k) Horlachen, 1/4 St. östlich von A. Auch dieses Örtchen dankt

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_130.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)