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w) Wasserhof, 5/8 St. östlich von A. auf dem Haagberg; ist im letztverflossenen Jahrhundert angelegt worden.

In dem unterhalb Altersberg gelegenen Thalheimer Walde, bei dem „Heiligen-Brunnen“, standen zwei schon 1580 abgegangen gewesene Orte: Thalheim und Gauchshausen.


Eschach,
Gemeinde II. Kl. mit 1280 Einw. a. Eschach, Pfd. 552 Einw. b. Batschenhof, W. 50 Einw., wor. 3 Kath. c. Dietenhalden, H. 21 Einw. d. Gehrenhof, H. 7 Einw. e. Götzen-Mühle, 5 Einw. f. Helpertshofen, W. 33 Einw. g. Hirnbuschhöfle, H. 6 Einw. h. Holzhausen, W. 311 Einw., wor. 140 Kath. i. Kemnathen, W. 65 Einw., wor. 23 Kath. k. Seifertshofen, W. 137 Einw. l. Vellbach, W. 56 Einw. m. Waldmannshofen, W. 37 Einw. – Ev. Pfarrei; die Katholiken in Parz. c. h. sind nach Schechingen, die in Parz. i. nach Unter-Gröningen eingepfarrt.

Diese südlich an das Oberamt Gmünd grenzende Gemeinde-Markung liegt auf der dem Oberland angehörigen Hochebene, welche sich sanft einerseits gegen die Roth und die Lein, andererseits gegen den Kocher hinabsenkt. Der hohen Lage wegen ist hier die Bergkette der Alp sichtbar. Der Bezirk ist reich an guten, nie versiegenden Quellen, worunter der Götzenbach. Das Klima ist ziemlich rauh, aber gesund. Die Gewitter ziehen sich meist gegen die Alp hin, daher ist Hagelschlag selten. Die sonstigen natürlichen Verhältnisse s. Frickenhofen. Durch die Gemeinde führt die 1828–1842 gebaute Amtskörperschafts-Straße von Gschwend in das Oberamt Aalen. Die Einwohner sind von kräftigem Schlage; die Nahrungsquellen dieselben wie in Altersberg, aber günstiger, da die Orte meist namhaften Grundbesitz haben und das Fruchterzeugniß für den eigenen Bedarf hinreicht. Die Gemeinde-Markung umfaßt 52843/8 Morgen, worunter 10151/8 M. Wald und 234 M. Weiden und Öden, wonach 3 Morgen Baufeldes durchschnittlich einen Kopf treffen. Der Boden ist von verschiedener Güte (s. Frickenhofen). Die Ackerpreise waren 1847 vom Morgen 30–160 fl., die Wiesenpreise 70–400 fl. Es gedeiht Dinkel, Roggen, Haber und Gerste, Flachs und Hanf. Die Wiesen, obwohl im Allgemeinen mittelmäßig, können theilweise gewässert werden. Der Obstbau hebt sich neuerlich (S. 60). Das Kohlenbrennen wird stark betrieben. Besondern Erwerb gewährt die Rindviehzucht; der Viehstand ist hier schön und im Verhältniß zur Markung am Größten. Die Parzelle Seifertshofen hat drei nicht unbedeutende Viehmärkte. Auch die Zucht von Hühnern, Gänsen und Enten, die meist nach Gmünd verkauft werden, ist zu erwähnen, deßgleichen wird in Eschach ein kleiner Handel mit Bettfedern betrieben. An letzterem Ort befindet sich eine Apotheke.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_132.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)