Seite:OAGaildorf 145.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in Frickenhofen 5 Güter; es kaufte 1364 von Conrad im Steinhaus, Vater und Sohn, Bürgern von Gmünd, 2 Güter, welche 3 weitere Güter 1363 an Graf Eberhard von Württemberg verkauften. Die übrigen Güter und Rechte Lorchs dürften von den Hohenstaufen herrühren, da K. Karl IV. 1347 dem Kloster das Privilegium ertheilte, daß Niemand, der die Veste Staufen inne habe, ein Vogtrecht setze auf des Klosters Güter zu Frickenhofen, Muthlangen, Roth (Täferroth) etc. Kaiser Maximilian bestätigt 1505 diesen Besitz. Weitere Herren des Ortes waren Limpurg, das 4 Güter, deren eines der Besitzer 1450 den Schenken giltbar gemacht hatte, und die Stadt Gmünd, die ein Gut, je mit Vogtei besaßen. Im J. 1674 ist von Wiesen am „Haalbronnen“ und von einem Acker, genannt der „Weinberg“, die Rede. Im J. 1807 gehörten 113 Einwohner zum Oberamt Lorch, 9 zum Oberamt Schorndorf; der Limpurgischen waren es 1785 – 18.

Die Pfarrei ist alt, obwohl ihr erst 1488 Erwähnung geschieht. Das Patronat stand dem Kloster Lorch zu. Nach der Hinrichtung des hiesigen Pfarrers Kirschenbeißer (oben S. 109) kam ein Johannes Vischer auf den Dienst, der am 1. Sept. 1525 gegen den Abt einen noch vorhandenen Revers ausstellte, wodurch er sich unter Anderem verpflichtete „quod nullam concubinam sine enormiter suspectam mulierem mecum ac in domo mea siue exsovere ac seruare velim.“ Der erste evangelische Pfarrer, von Erhard Schnepf an Laurentien-Tag 1537 hierher verordnet, war Georg Perger von Salzburg. Damals hatte der Ort 13 Wohnhäuser und 50 Communicanten. Im 30jährigen Kriege wurde die Pfarrei mit Meß-Priestern besetzt, und später mit jener in Täferroth verbunden, was sie 1652 noch war. – Das Dorf wurde 1525 von den Bündischen, wohl wegen der Theilnahme im Bauernkriege, eingeäschert; dasselbe geschah, wie erwähnt, 1634; 1626 herrschte die Pest. Die vereinigte Pfarrei Frickenhofen-Thonolzbronn, die 1827 1700 Einwohner hatte, zählte noch 1665 deren nur 238.

b) Dietenhof, 3/4 St. südlich von F. (Frickenhofen) auf dem zuvor erwähnten südlichen Ausläufer der Hochebene, am Bergrande; kam mit Birkenlohe an Limpurg und hatte 1741 nur einen Unterthanen und einen Beisitzer.

c) Hirschbach, auch Hirschbachhof, 3/4 St. westlich von F., links über dem Roththälchen, war als Eigenthum des Klosters Lorch stets mit F. verbunden.

d) Hohenohl, 3/4 St. nordwestlich von F. an dem Berge Hohenohl, rings von Staatswald umgeben, an der Landstraße von Gaildorf nach Welzheim, auf der Markung von Rothenhaar. Der Hof gehörte

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_145.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)