Seite:OAGaildorf 155.png

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herleiten zu können. Er entstand aus einzelnen Höfen, wovon noch der Haggassenhof, auf dem 1760 das einzige Wirthshaus war, genannt wird, und wird 1374 erstmals als ein Theil des Amtes Gaildorf erwähnt; 1434 war er noch zum Amte Seelach gerichtbar, wurde aber später selbst Sitz dieses Amtes. Im Jahr 1674 hatte Limpurg 3 Erblehen, wovon 2 nach 1557 der Stadt Gmünd gehörten, und 2 Sölden; der Heilige zu Sulzbach am Kocher und der zu Münster bei Gaildorf besaßen je 1 Lehen. Außerdem hatte Kloster Adelberg 7 Erblehen und 2 Sölden, die Vogtei und Hoheit darüber aber Limpurg. Im dreißigjährigen Kriege war der Ort manchmal ganz menschenleer. Damals lagen noch 8 Seen bei dem Dorfe, worunter der 6 Morgen große Zwieselsee.

b) Birkhof oder Bürghof, 3/8 St. südlich von G. (Gschwend) auf einer waldigen Anhöhe. Der Sage nach stand hier eine Burg, die dem Ort den Namen gegeben. Schon 1674 war dieser mittelgroße Hof in 11 Theile getheilt.

c) Buchhöfle, 1/4 St. nördlich von G. auf dessen Markung.

d) Dinglensmad, 1/2 St. westlich von G. im Wald, am südlichen Abhang des Haagbergs. Der Ort, aus 8 einzeln stehenden Wohnhäusern 1819 bestehend, von kaum 30 Morgen Baufeld, wurde nach 1737 angelegt und zählte 1785 nur 25 Einwohner.

e) Gschwender-Mühle, 1/4 St. südlich von G. auf dessen Markung, am Rothbach.

f) Haldenhäusle, gehört zu Hohenreut und wurde im vorigen Jahrhundert erbaut.

g) Hasenhöfle oder Hasenhof, 1/4 St. nordöstlich von G.; ein 1740 angelegtes ganz kleines Kammergut.

h) Hetschenhof, 1/4 St. südwestlich von G. an dem östlichen Waldsaume. Ein größerer Hof, auf dem noch 1790 der Obstbau namhaft war. Er war früher ein Bestandtheil des Degenfeldischen Rittergutes Eybach unter Limpurgischer Hoheit und Vogtei.

i) Hetzenhof, 3/8 St südlich von G. auf dem Wald. Das kleine Gut gehörte zur Waibelhub und fiel 1713 an Württemberg zurück.

k) Hohenreut, auch Hochreut, 3/4 St. südöstlich von G. am linken Ufer des Schlechtbachs. Dieses größere, 1557 von der Stadt Gmünd erworbene, aus der Schlechtbacher Markung vergrößerte Gut bestand schon 1674 aus 2 halben Höfen, 1 Lehen und 1 Sölde.

l) Hollenhöfle, 1/4 St. östlich von G. auf dessen Markung; vor etwa einhundert Jahren erbaut.

m) Hollenhof, 3/4 St. südlich von G. auf der linken Höhe über dem Schlechtbach. Ein mittelgroßer Hof, der dem Kloster Adelberg in’s Kaisersbacher Viertel gehörte.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_155.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)