Seite:OAGaildorf 204.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


deren Gebäuden gewöhnlich nur 3–4 Familien wohnen, beschäftigt mehr als 60 Arbeiter. Die Mühlen und Pochwerke werden durch 7 Pferde in Bewegung gesetzt. Da das Brennmaterial in dem verhältnißmäßig theureren Holz besteht, so hat sie an den mit sehr wohlfeilen Steinkohlen arbeitenden rheinischen Fabriken gefährliche Concurrenten. – Niederndorf war stets mit Ödendorf in gemeinschaftlicher Markung verbunden. Ein Lehen gehörte schon 1374 Limpurg; 1790, wo dieses 2 Güter besaß, waren die übrigen 8 Murrhardtisch. Das Örtchen zählte 1804 54 Einwohner.

d) Spöck, früher Speck, 1/4 St. südwestlich von O. auf einer Höhe über dem linken Kocher-Ufer. Daß das Örtchen im Mittelalter sein eigenes an Limpurg übergegangenes Gericht hatte, in das auch Hohenhardtsweiler gehörte, ist bei Ödendorf bemerkt. Zwei Güter gehörten schon 1374 Limpurg; die übrigen waren zum Theil in den Händen von Haller Bürgern. Conrad Berler von Tullau verkauft 1408 an Limpurg seine Rechte an einem Gut; Elsbeth Lecherin, Hans Gleicher’s Wittwe, verschafft 1413 zu einer Seelmesse an den Frauenaltar in St. Michaels-Kirche zu Hall 3 hiesige Güter und 1 Gut zu Wonhartsweiler. Comburg tritt 1414 2 Güter und 1562 die Zinse und Gefälle von 8 Gütern, die es 1410 von Johann von Hohenstein erworben, an Limpurg ab; letzteres erwirbt 1434 von dem Haller Bürger Burkhardt Senft 4 Güter und 1502 vom Hospital Hall 1 Gut. Zwei Lehen, doch ohne Obrigkeit, nebst den Zehenten, besaß Kloster Murrhardt. Der Ort, der 1785 128 Einwohner hatte, war ein Condominat mit der Reichsstadt Hall, zu der jedoch zuletzt nur noch 11 Einwohner gehörten.


Ruppertshofen.


Gemeinde II. Kl. mit 1173 Einw. a. Ruppertshofen. Dorf 388 Einw., worunter 2 Kath. b. Birkenlohe, W. 195 Einw. c. Boschenhof, W. 15 Einw, wor. 14 Kath. d. Eigenhof, H. 11 Einw. e. Ernst, Hs. 7 Einw. f. Hafenthal, H. 10 Einw. g. Hegenreute, H. 9 Einw., wor. 3 Kath. h. Hinter-Linthal, W. 131 Einw. i. Höllhof, H. 18 Einw. k. Hönig, W. mit Krebenhaus, Hs. 193 Einw. und aa. Bittelhof, H. 19 Einw. bb. Ulrichsmühle, 15 Einw. l. Lettenhäusle, Hs. 14 Kath. mit Fuchsreute, H. 7 Einw., wor. 3 Kath. m. Ölmühle 10 Einw. n. Reichenbach, M. 9 Einw. o. Steinenbach, W. 30 Einw., wor. 8 Kath. p. Striethof, H. 15 Einw. q. Thonolzbronn, Pfw. 77 Einw. – Evang. Pfarrei; die Parz. b. d. e. f. g. h. u. n. Fil. von Frickenhofen, die Kath. in Parz. a. c. g. l. u. o. sind nach Spreitbach eingepfarrt.


Die dem sog. Oberland angehörigen Orte dieser an das Oberamt Gmünd grenzenden Gemeinde liegen auf zwei Hochebenen und ihren Abhängen,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_204.png&oldid=- (Version vom 15.7.2019)