Seite:OAGaildorf 208.png

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auf der Oberamtsgrenze; ein rauhes, ganz kleines Gut, das ehemals Gmündisch war.

d) Eigenhof, 1 St. nordwestlich von R. auf der Spreitbacher Hochebene.

e) Ernst, 13/4 St. nordwestlich von R. wie so eben erwähnt, gelegen.

f) Hafenthal, 11/2 St. nordwestlich von R. über dem rechten Ufer des Reichenbachs.

g) Hegenreute, 11/2 St. nordwestlich von R. im Walde; eine kleine altwürttembergische Sölde.

h) Hinter-Linthal, 5/4 St. nordwestlich von R. auf der hier sich verengenden Spreitbacher Hochebene, an der oben genannten Straße. Die Schule hat weder einen Fond noch Stiftungen. Der Ort wird 1269 erstmals genannt, da Ritter Ernfried von Hengesbach gegen 2 Malter Haber und 7 Schilling Heller auf die Vogtei über einen Mansus in Linthal, den sein Vater Ernfried dem Kloster Lorch vergabt hatte, unter der Bedingung verzichtete, daß der Abt und die Kloster-Brüder nach seinem Tode seine Leiche abholen und in der Klosterkirche in seinem Erbbegräbniß beisetzen. Im Übrigen gehörte der Ort meist zur Waibelhube, welcher 1556 fünf von der Stadt Gmünd eingetauschte Güter einverleibt wurden. Limpurg tauschte aber auch 1557 von der Stadt Gmünd 3 eigene Güter ein und machte sich 1558 ein waibelhubiges sonst freies Gut gegen Bezahlung von 50 fl. gültbar und fallbar. Das Prediger-Kloster in Gmünd besaß auch ein Gut, ebenso die Frühmesse Welzheim seit 1413. Im Jahr 1785 waren es 16 Limpurgische, 1807 12 Lorchische und 79 in der Waibelhube gehörige Einwohner.

i) Höllhof, 3/4 St. nordwestlich von R. auf der Höhe über der rechten Seite des Auerbachs.

k) Hönig, auch Höneck, 1/2 St. nordwestlich von R. nahe beim Zusammenflusse des Auerbachs mit der Roth. Dazu gehören Krebenhaus, ferner Bittelhof und Ulrichsmühle. Ebenfalls ein Condominat. Zur Waibelhube gehörten 2 Güter, die schon 1552 in 7 getheilt waren. Limpurg erwarb 1556 von der Stadt Gmünd 2 sofort der Waibelhube einverleibte Güter und 1557 von derselben ihre übrigen hiesigen Rechte und 1567 von Ulrich von Rechberg 2 eigene Güter. Ein Gut kaufte 1418 die Maria-Magdalena-Caplanei in der heil. Kreuzkirche zu Gmünd. Ulrichsmühle und Bittelhof waren Eigenthum des Klosters Gotteszell. Die Ulrichsmühle brannte in der Frühe des 5. Mai 1812 ab und mit ihr verbrannten alle Einwohner: Vater, Mutter und Sohn. Im Jahr 1785 hatte Limpurg 36 Einwohner; 1807 gehörten 78 in die Waibelhube, 12 in’s Klosteroberamt Lorch, 6 zu Gmünd.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_208.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)