Seite:OAGaildorf 220.png

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(ib. 401). Wann dieses Herrengeschlecht erloschen und in wessen Hände die Burg unmittelbar darauf kam, bleibt im Dunkeln. Mindestens seit 1248 war Kloster Comburg hier begütert. Im Jahr 1351 ist Johann von Rechberg im Besitze der Burg (Gabelkover); 1362 wird Wilhelm von Rechberg zu Grieningen von Württemberg, wie zuvor sein Vater Ulrich, mit der Waibelhube belehnt (ib.). Nach Fröschel’s handschriftlicher Chronik von Limpurg verkaufte Wilhelm von Rechberg 1410 die Burg an Schenk Friedrich. Bald darauf ist sie aber wieder in andern Händen. Denn Hans von Yberg und Agnes von Renhingen verkaufen 1436 um 5250 fl. an Schenk Conrad d. ä. und seine Brüder ihren Theil der Burg nebst Zugehörungen, sammt den „Bomgärten“ vor der Burg, dem Zoll auf dem Kocher, der Mühle und Badstube unter der Burg und 2 Lehen, ferner 9 Gütern in Ober-Gröningen, der Mühle und 2 Gütern zu Algishofen, 1 Gut zu Fach, 2 zu Röthenberg, 1 zu Ottenried, 1 zu Wegstetten, 1 zu Steinberg und 3 zu Altersberg, sowie das Gericht und den Kirchensatz zu Gröningen im Dorf, und gegen 200 Leibeigene, mit aller Herrlichkeit, für frei und eigen, ausgenommen, daß Steinberg und Altersberg nach Seelach gerichtbar sind. Anselm von Yberg und Ytta von Königseck verkaufen 1439 die andere Hälfte an Limpurg, und zugleich 1 Gut zu Dünkbühl, 1 zu Foretsweiler, 2 zu Ödengschwende, das Breitengeren, 1 Gut zu Künhard nebst 6 Vierling Vogthaber aus den dortigen Kloster Lorch’schen Gütern, 1 Gut zu Billingshalden und 1 zu Bühlingshalden. Gleichwohl findet sich die Herrschaft schon 1439 in den Händen von Hans Sträußer und Anna Sträußer, Jörgs von Horkheim Wittwe; 1454 verkauft Melchior von Horkheim die Hälfte an Kraft von Enslingen (unter den Waldungen wird auch der „Centberg“ genannt); 2/3 an der andern Hälfte besaß jedoch 1456 Schenk Conrad d. ä., der sie 1459 unter Vorbehalt der Wiederlosung an Kraft von Enslingen veräußerte. Im Jahr 1469 besaß Ehrenfried von Schechingen 3/8 der Herrschaft. Wann diese wieder an Limpurg gelangte, ist unbekannt, wahrscheinlich noch im fünfzehnten Jahrhundert. Die Zehenten diesseits des Kochers, welche die Pfarrei Leinzell genoß, verkauften die Patronen derselben, Wolf Caspar von Haunsheim und Jörg zum Horn, beide von Horkheim, 1556 um 340 fl. an Limpurg. Wie die Herrschaft vom Hause Gaildorf an Sontheim und 1774 in den Besitz einer eigenen Linie kam, ist mit den übrigen Geschicken derselben im allgemeinen Theil bemerkt. In der letzten Zeit des Bartenstein’schen Besitzes wurde Unter-Gröningen die Residenz des Prinzen Carl, nachmaligen Fürsten von Hohenlohe-Jagstberg und 1798 des Fürsten Ludwig Carl von Hohenlohe-Bartenstein. 1

Was das Kirchengeschichtliche betrifft, so war der Ort bis 1776 ganz evangelisch. Als aber jetzt die Fürstin M. Friederike S. Ch. von Hohenlohe-Bartenstein,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_220.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)