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sofort gegen 30 Schillinge, 1 Malter Haber und 4 Hühner jährlicher Gülte; einen andern erhielt es 1328 von dem Gmünder Bürger Conrad von Wallenzin; ein weiterer Hof war noch freies Eigen und dem Kloster Lorch wegen einer Stiftung an die Frühmesse Alfdorf unterwürfig gemacht worden. Fünf, nach Andern sechs, dieser Güter waren Siebenzehner (S. 114), d. h. sie waren Limpurg gerichtbar, in allen andern Dingen aber Lorch zugethan. Ein Lehen gehörte dem Kloster Gotteszell. Ein Gütlein kaufte Limpurg 1436 von Hans von Yberg und dessen Hausfrau Agnes von Rennhingen; ein Lehen trat Limpurg 1643 an Oberst vom Holtz, doch ohne Gerichtsbarkeit, ab. So war ein Condominat entstanden, in welchem jedoch Lorch später nicht mehr vorkommt. Im Jahr 1800 waren 85 Limpurgische (und Lorchische) und 17 Gmünd’sche Einwohner hier.

b) Bruckhof oder Heinlenshof, 1 St. nordwestlich von V. (Vorder-Steinenberg) an der Straße von Welzheim nach Gaildorf. Ein mittleres, nicht altes, Hofgut.

c) Deschenhof, auch Teschenhof, früher Teschenthal, 7/8 St. nordwestlich von V. beim Krettenbach, neben welchem in älterer Zeit zwei Seen lagen. Dieser mittelgroße Hof gehörte schon im Mittelalter dem Kloster Lorch, war aber ein Siebenzehner-Gut.

d) Dornhalden, 1/4 St. südlich von V. auf dessen Markung; war immer mit V. verbunden, aber wohl Lorchisch.

e) Greuthöfle, auch Kreuthöfle, 1/2 St. nordwestlich von V. am Abhange des Gebirgsgrathes; eine nicht alte kleine Sölde.

f) Heinlensmühle, 7/8 St. nordwestlich von V. bei Bruckhof, an der schwarzen Roth. Eine Mahl- und Säg-Mühle, 1557 von der Reichsstadt Gmünd eingetauscht.

g) Hellershof, früher Leybolds- oder Luttlensweiler, 1 St. nordwestlich von V. an der erwähnten Landstraße. An der hier befindlichen Schule steht ein Schulmeister mit einem Gehilfen. Kloster Adelberg besaß 1469 ein Lehen, das an die Stadt Gmünd gekommen zu seyn scheint, da Limpurg von dieser 1557 den schon damals zersplitterten Hof ertauschte. Dabei lag 1614 der Kautzen-See.

h) Hinter-Steinenberg, 3/8 St. nördlich von V. auf dem Gebirgsgrath, mit der am Reichenbach liegenden Felgen-Sägmühle. Auch hier war ein Condominat. Es waren 4 Siebenzehner-Güter vorhanden. Anna Adelmännin, Wittwe Georg’s Schenk von Schenkenstein zu Gmünd, verkauft 1446 an Martin Fürlay, Vogt zu Welzheim, 2 Güter für unvogtbar und ungerichtbar, doch daß sie Lehen von Weinsberg sind, das sie 1449 eignet; Fürlay verkaufte dieselben 1454 um 106 fl. als Limpurg gerichtbar, an die Kirche zu Gebenweiler, von welcher Limpurg

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_238.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)