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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

An der Quelle setzt das Wasser einen rostfarbenen Niederschlag ab. Seine Temperatur ist 9° R. – Vergl. auch Überkingen beim topographischen Theile.

d) Die Mineralquelle in Ditzenbach, nordwestlich außerhalb des Dorfes an der Landstraße am Bronnenbühl entspringend. Dieses eisenfreie Sauerwasser, einer der reinsten und kräftigsten Säuerlinge überhaupt, entspringt unter starker Kohlensäureentwickelung im Jurakalk und zunächst im Eisenrogenstein 1540′ über dem Meer, und 2′ über dem Niveau der etwa 150 Schritte entfernten Fils. Die Quelle liefert in einer Minute über 1 Imi Wasser. Entdeckt wurde sie durch die in der Nähe aufsteigenden Dünste und die Unfruchtbarkeit des über ihr gelegenen Ackers (vergl. Ditzenbach unten bei der Topographie). Sie wird zu Trinkkuren, zu welchen ihr angenehm säuerlicher Geschmack sehr einladet, und zu Bädern gebraucht, und dient gegen Brustleiden, Krankheiten der Verdauungsorgane, der weiblichen Sexualorgane.

Nach der Analyse von C. G. Gmelin vom Jahre 1823, welche übrigens nicht an der Quelle selbst, sondern in Tübingen und mit Wasser vorgenommen wurde, das in Krügen dahin versendet war, enthält das Ditzenbacher Wasser (bei 7° R. und 27,4 P. Z. Barometerhöhe) 1,11 Volumen kohlensaures Gas und an fixen Bestandtheilen in 10000 Theilen:

Kohlensauren Kalk mit geringen Spuren von kohlensaurer Bittererde 4,700 Thle.
Schwefelsaures Natron mit etwas schwefelsaurer Bittererde 0,125 "
Salzsaures Natron 0,026 "
Organischen Stoff mit Spuren von Schwefel 0,024 "

so daß 10000 Theile Wasser nur 4,863 fixe Bestandtheile, worunter 4,700 kohlensaure Kalkerde, haben.

Im Jahre 1837 untersuchten Dr. Abele und Apotheker Breuninger von Kirchheim unter Teck gemeinschaftlich den Gasgehalt an der Quelle selbst, sie fanden in 16 Unzen Wasser 27,7 Par. Kubikzoll (= 1,175 Volumen) kohlensaures Gas. Das Wasser ist klar, farb- und geruchlos, perlt

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_017.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)