Seite:OAGeislingen 145.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Auf obigen Ludwig folgten in der Grafschaft die Brüder Eberhard und Ulrich, welche ohne Zweifel seine Söhne waren und gemeinschaftlich die Grafschaft verwalteten. Eberhard kommt häufig im kaiserlichen Hoflager als Zeuge vor, bei K. Philipp den 18. Juni 1207 in Straßburg (Urk. für den Markgrafen von Este. Muratori Ant. Est. 1, 383, dort ist geschrieben comes Evverardus de Helfrebstein), ferner bei K. Friedrich II. den 29. Dez. 1217 und den 30. Oct. 1218 in Nürnberg (Mon. Boic. 30, 62. 30, 75), im Jahr 1219 in Hagenau (Schreiber Urk. Buch der St. Freiburg 1, 45 und noch in einer andern Urkunde bei Lünig cod. dipl. Ital. 2, 714), den 2. u. 3. Nov. 1219 in Nürnberg (Hanselmann Landeshoheit 1, 373. Boehmer cod. dipl. Francof. S. 30). Den K. Friedrich II. begleitete er auf seiner Kaiserkrönung nach Italien; er tritt als Zeuge auf den 17. Sept. 1220 im Lager vor Mantua (Murat. Antiq. Est. 1, 415), den 5. Oct. 1220 in Bologna (Hier. Rubei Hist. Rav. bei Graev. Thes. antiq. Ital. T. 7 a. 368), im Dez. desselben Jahres im Lager bei Narni (Hist. patr. mon. Aug. Taur. Chart. T. 1. col. 1263), im Jahr 1221 den 3. März in Trani (Eichhorn Ep. Cur cod. prob. S. 82), den 9. März in Bari (Hanselmann Landeshoheit 1, 392), den 10. April in Tarent (Boehmer c. d. Francof. S. 32; vergl. auch Duell. Hist. ord. teut. app. S. 15). Die letzte bekannte Urkunde, worin sich dieser Eberhard unterzeichnet, ist ein Lehensanerkenntniß Pfalzgraf Ludwigs, Herzogs von Baiern, im Jahr 1228 in Eßlingen ausgestellt (Ulricus et Eberhardus comites de Helffenstain. Mon. Boic. 11, 200).

Graf Ulrich (I.) ist Zeuge in Urkunden K. Friedrichs II. den 20. Jan. 1215 in Ulm (Urk. für Kl. Lorch. Orig. in Stuttg.), den 2. Nov. 1219 in Nürnberg (Urk. für Kl. Schäftersheim. Hanselmann Landeshoheit 1,373). Dem K. Friedrich II. scheint er nicht nach Italien gefolgt zu seyn,

    totus exercitus domini regebatur. Ansberti Hist. de exped. Friderici Imp. S. 17. 105. Vergl. auch Anon. exped. Asiatic. Frider. Barb. bei Canis. Thes. ed. Basn. T. 2. pars 2. S. 503 und Arnold. Lubec. 3, 34.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_145.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)