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4, 119. 4, 263. 4, 303) die Grafen Ulrich Vater und Sohn neben einander. Die ebengenannte Gemahlin des Sohnes war im Jahr 1291 schon todt. (In diesem Jahre vermachte Ulrich III. pro remedio Adelheidis quondam conjugis suae eine Schenkung an Kl. Kaisersheim. Lang Reg. 4, 493.) Er vermählte sich hierauf mit Margaretha von Toggenburg, wie aus ihres Enkels, Graf Ulrichs, Grabstein erhellt, auf welchem oben das helfensteinische und württembergische, und unten das hohenbergische und toggenburgische Wappen seine Ahnen anzeigen. Der Name Margaretha steht in einer Urkunde vom 3. Mai 1295, da ihr Gemahl, um seine Schulden abzutragen, mit Bewilligung seiner Gemahlin Margaretha und seiner Töchter Agnes und Adelheid (Gemahlin des im Jahr 1316 gestorbenen Herzogs Simon von Teck) Güter in Schalkstetten und Stubersheim an Kl. Kaisersheim verkaufte (Lang Reg. 4, 591). Unsern Grafen brachten überhaupt die Üppigkeit und die beständigen Fehden, in welchen er lebte, zur Veräußerung beträchtlicher Erbgüter und Rechte; im Jahr 1295 verkaufte er an K. Adolf die Burg Helfenstein nebst andern Burgen und Ortschaften (Kerler Urkunden S. 8), welche er jedoch bald hierauf, man weiß nicht in welchem Jahre, wieder zurückerhielt; dagegen veräußerte er bleibend im Jahr 1302 Schloß Herwartstein (bei Königsbronn) nebst mehreren Dörfern und Gerechtigkeiten (Besold Doc. S. 635). Vermehrt hat er übrigens seinen Hausbesitz im Jahr 1309 durch Ankauf von Schloß Egelsee und Dorf Westerheim. (Crusius Ann. pars 3. c. 3. p. 10. Lünig XII. 259.) Bei König Albrecht stund er in Gunsten; dieser ernannte ihn im Jahr 1305 zum Vogt in Augsburg und auf dem Lande daselbst, wogegen er ihm und den österreichischen Herzogen mit allen seinen Burgen und Vesten zu jedem Angriff behülflich zu seyn versprach. Dabei erhielt er die Erlaubniß, einen Untervogt zu setzen, wozu er im Jahr 1306 Heinrich von Hattenberg machte (Datt de pace imperii S. 8). Ulrich erscheint im schwäbischen Landfrieden desselben Königs vom Jahr 1307,

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_149.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)