Seite:OAGeislingen 276.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Herrschaft Wiesensteig. Die württembergische Kommission, welche im Jahre 1704 diese Herrschaft übernahm, berichtete, daß der Meierhof Reußenstein dermalen der Herrschaft 150 fl. Zins trage, anstatt der vorherigen Fruchtgült, und zu einer kleinen Schäferei die Gerechtigkeit habe. Im J. 1753 wurde dieser Meierhof von Baiern an Privaten verkauft.

d) Ziegelhütte 3/4 Stunden von der Stadt mit 6 Einwohnern.

e) Papiermühle, 1/2 Stunde von der Stadt mit 8 Einwohnern.

f) Schafhäusle, 1/2 Stunde mit 2 Einwohnern.

g) Sägmühle, 1/4 Stunde mit 7 Einwohnern.


Geschichtliches.

Im Jahr 861 den 6. Dezember unter der Regierung K. Ludwigs des Deutschen † 876, zu den Zeiten Pabst Nikolaus I. und Bischof Salomos I. von Constanz (839 bis 871) stiftete Rudolf, welchen man in späterer Zeit für den Stammvater der Grafen von Helfenstein erklärte S. 102, mit seinem Sohne Erich im Filsthale ein Benediktinerkloster dem heil. Cyriacus zu Ehren – der Sage nach auf dem s. g. Kessel, einer Anhöhe südlich oberhalb der Stadt. Nach dem Stiftungsbrief, der in einer Abschrift auf Pergament, – welche etwa im 16ten Jahrhundert gemacht wurde, aber augenscheinlich ein sehr altes, jetzt verschwundenes, Original zur Grundlage hatte, – auf dem K. Staats-Archiv in Stuttgart aufbewahrt wird (abgedruckt bei Sattler Gesch. bis 1260 S. 669–72), übergibt der Stifter zur Ausstattung seiner Schöpfung einige Orte nebst mehr als 100 dort angesiedelten Leibeigenen, nämlich im Gau Pleonungethal und in der Gruibinger Mark den Ort Wiesensteig selbst, einen weitern, abgegangenen Ort beim Filsursprung, einen Ort Tiefenthal (wohl in dem noch so genannten Tiefenthal auf der Mühlhauser Markung, welches vom Schönbach bewässert sich von Nordosten her gegen die Exenmühle zieht), ferner im Gau Flina den Ort Hohenstadt und was zur

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_276.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)