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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

von Gemmingen-Bonfeld und die Freiherren von Crailsheim. Der Neubruchzehente gehört dem Staat, der große und kleine Zehente zur Hälfte zum Rentamt Niedersteinach, zur Hälfte zu dem in Braunsbach. Die Jagd ist den Herren von Crailsheim, die Fischerei auf der ganzen Markung Hohenlohe-Jagstberg zuständig.

Die 2 würzburgischen, zum Amt Braunsbach gehörig gewesenen, Unterthanen kamen 1802 an Hohenlohe-Jagstberg. Die vogteiliche Obrigkeit übten früher die Lehens- und Grund-Herren, die Gemeindeherrschaft das Amt Braunsbach und die hohe Obrigkeit das Amt Morstein, bis sie 1796 Preußen an sich zog. Von 1806 bis 1810 war der Ort bayerisch. Er gehört zur Pfarrei Michelbach an der Heide. Bis 1563 war er eine Eingehörung des Amts Langenburg und kommt als solche schon 1226 vor (s. Langenburg). Im Jahr 1563 trat ihn Hohenlohe mit der Obrigkeit und dem Zehenten an die von Crailsheim ab. Doch waren früh schon auch andere Grundherren hier begütert. Ein jetzt dem Herrn von Crailsheim gültbarer Hof kam 1370 von Kraft von Heimburg, Bürger in Hall, an Graf Eberhard von Württemberg zu seiner Veste Leofels, mit dieser i. J. 1409 (Steinhofer II., 609[b 1]) an die von Vellberg und endlich an die Herren von Crailsheim, die ihn noch als württ. Lehen besitzen. 1412 verkaufte die Capelle in Gerabronn ihre Gefällrechte einem Einwohner des Orts und 1548 kommen von den Schenken von Limpurg einige Güter an Heinrich Spieß von Morstein. Wie später einzelne Theile zum Amt Nieder-Steinach und andere zum Amt Braunsbach kamen, wird die Geschichte des Ritterguts Morstein zeigen.

e. Klein-Forst, Weiler mit 37 evang. Einwohnern, ist mit Groß-Forst durch eine steinerne Brücke verbunden. Grundherren sind die Herren von Gemmingen-Bonfeld und die Standesherrschaft von Hohenlohe-Jagstberg. Die Zehent-Verhältnisse sind hier dieselben, wie in Groß-Forst. Hinsichtlich der früheren obrigkeitlichen Verhältnisse s. Groß-Forst und Morstein; Klein-Forst wurde jedoch schon 1806 württembergisch. Nach dem Morsteiner-Lagerbuch erwarb Sebastian von Crailsheim 1581 von dem Kloster Schönthal hier ein Lehengut. Ein jeweiliger Inhaber desselben hatte die Verpflichtung, so oft die Herrschaft in Morstein anwesend war, sie mit 4 Pferden zu führen, und dazu Pferde gleicher Farbe zu halten.

f. Morstein, Weiler und ritterschaftliches Schloß mit 228 Einwohnern, worunter 3 Katholiken und 5 Juden, liegt auf der, von Dünsbach aus nördlich zum Jagstthal sich absenkenden Gebirgszunge, 1/4 St. von Dünsbach. Das Schloß und die zugehörigen Häuser ausgenommen, besteht der Ort meist aus armseligen


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 135. die Angabe Steinhofers bezieht sich auf Kleinforst.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0135.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)