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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

nordöstlich von Hausen entlegen. Hat eine Filialkirche zum heil. Martin und war bis 1810 zur Pfarrei Insingen und bis 1802 in denselben Verhältnissen wie Brettheim, zum rothenburgischen Gebiet gehörig. Mit Ausnahme der nicht lehenbaren Güter hatte übrigens Ansbach auf den 13 ihm lehenbaren Bauernhöfen das Besteurungsrecht und die vogteiliche Obrigkeit zu seinem Kastenamt Insingen und war ihm auch der große und kleine Zehente zuständig. (Die Pfarrei Insingen kam 1245 von Bischof Hermann von Würzburg an das Gumpertusstift in Ansbach und von solchem bei der Säkularisation desselben 1563 an das Fürstenthum mit allen Eingehörungen.) Der große und kleine Zehente gehört dem Staat. Die Neubrüche genossen bis 1844 Zehentfreiheit.

Im Jahr 1307 verkaufte Erkinger von Thierbach seinen Hof zu Buch an den Hospital in Rothenburg. Im Jahr 1449 wurde Buch zugleich mit Hausen niedergebrannt und 1525 ward ihm an Mittwoch nach Exaudi durch den mehrerwähnten Ritter Adam von Thüngen das gleiche Schicksal bereitet.

c) Hertershofen, Weiler mit 58 Einwohnern, 3/8 Stunden nördlich von Hausen an der Nachbarschaftsstraße von Wiesenbach nach Buch gelegen, wurde früher auch Hertfriedshofen und Hertingshoven geschrieben und war von jeher nach Hausen eingepfarrt. Bis 1802 war es wie Brettheim zum Gebiet der Reichsstadt Rothenburg gehörig, hatte aber neben den 5 rothenburgischen Lehengütern 2 brandenburgische von dem St. Gumpertusstift in Ansbach herkommende, zum preußischen Kastenamt Insingen lehenbare Bauernhöfe, von denen dieser Herrschaft das Besteurungsrecht und die vogteiliche Obrigkeit zustand. An dem ebendahin gehörigen Zehenten hatte die Pfarrei Hausen einigen Antheil. Nun steht ihr der kleine Zehente, dem Staat aber der Neubruch- und große Zehente zu. Heuzehente wird keiner entrichtet.

1381 verkaufen Heinrich und Ulrich die Ühlie, Bürger zu Rothenburg, dem Hans Schaber, Bürger daselbst, ihr Gut zu Hertingshoven und 1400 verkaufte „Adelheyd Greye, Burgerin zu Rothenburg, der Frühmeß zu Gammesfeld ihr Gütlen zu Hertershofen.“


11. Gemeinde Hengstfeld,
bestehend aus 4 Parcellen, mit 803 Einwohnern.

Diese Gemeinde nimmt die südöstliche Spitze des Oberamts ein und grenzt östlich an Bayern und südlich an das Oberamt Crailsheim. Sie liegt auf der Hochebene um 1500 württembergische Fuß über dem Meer, unfern den waldigen Höhen der Keuperformation, welche sich über die Landesgrenze gegen Schillingsfürst

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0149.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)