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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Von dem Ort und der Burg, welche bis 1449 hier gestanden, schrieb sich ein eigenes Geschlecht. 1230 findet sich ein Heinricus de Hengesfeld (Hanselmann I. 396), 1250 Heinrich von Hengesfeld, 1252 Heinrich von Hengstfeld und 1312 in einer Urkunde des Gottfried von Brauneck ein Walter von Hengestfeld als Zeuge vor.

Im Jahr 1333 besaß Herr Lutz Düren und seine Gemahlin Anna von Vinsterloh den halben Zehenten. 1366 verkaufte Conz Dürr dem Apel von Crailsheim zwei Güter zu Hengstfeld und 1385 belehnte derselbe Götz von Vinsterloh mit dem halben Zehenten und 3 Pfd. Geld zu Hengstfeld und 2 Pfd. zu Aspach. 1394 überließ Heinrich Pfarrer in Hengstfeld seinem Lehensherren, Conz Dürren, sein Gütlen auf 3 Jahre zur Nutznießung und übergab sich und seine Tochter Catharine demselben zu eigen. 1433 erwarb das Kloster Anhausen von Catharine Zoblin und Dietrich von Weiler ihrem Tochtermann deren Güter in Hengstfeld für 286 fl. 1461 verlieh Markgraf Albrecht von Brandenburg dem Herold von Rein die Hälfte des großen und kleinen Zehenten und gleiche Belehnung wiederholte sich von Markgraf Friedrich und Sigmund 1486 und Markgraf Casimir 1516. Sonach war der früher von vinsterlohsche Zehentantheil, in deren Besitz, nach denen von Rhein die Familie von Wolmershausen kam, ansbachisches Lehen. Die andere Hälfte brachte 1474 Heinrich und Caspar von Crailsheim von Oßwald von Thann an sich. Oßwald von Thann hatte sie von Peter von Thann und dieser von Weihbrecht von Thann bekommen, der sie 1392 von Reubot Streckfuß erkauft hatte. Auch die adelige Familie von Leukershausen besaß hier Güter, überließ sie aber schon 1433 dem Kloster Anhausen, nach dessen Säkularisation 1533 sie Ansbach in Besitz nahm.

Schon vor diesen Veränderungen waren die Besitzungen der Herren von Düren, welche wir nach denen von Hengstfeld zunächst hier begütert fanden, an die von Wolmershausen übergegangen. Die Urkunde darüber besagt: „1359 erkauften Hermanns von Wolmershausen selige Kinder, Burkhard, Catharine und Anna von Frau Elisabethe, Walter Dürrens seliger Wittwe und Conrad von Klingenfels ihrem Tochtermann, die Burg oder das Wasserhus zusamt Reschenhaus, deßgleichen viele Unterthanen, Güter und den Hirtenstab zu Hengstfeld, auch verschiedene Waldungen mit allen Nutzen, Rechten, Gewohnheiten und Fällen um 1000 Pfd. Häller.“ Die hierunter begriffenen Schlösser wurden 1449 im Städtekrieg verbrannt und nicht wieder aufgebaut. 1506 schrieb Philipp von Wolmershausen: „Ich han auch zwo Burg, in Hengstfeld eine und zu Roßbürg eine, wer sie bauen will, der baue sie.“

Ansbach hatte seinen Antheil, theils wie schon bemerkt, vom

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)