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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

1360 bewilligt K. Karl IV. Engelharten von Bebenburg, im Fall er ohne Leibeserben stürbe, dem Engelhart von Hirzhorn die Veste Bebenburg auftragen zu dürfen, woraus sich ergibt, daß sie Reichslehen war. In demselben Jahr verkauft Wilhelm von Bebenburg dem Dietrich Vierkorn, Bürger zu Rothenburg, Güter und Gülten zu Blaufelden, Iringshausen und Wiesenbach. 1367 verkaufen Wilhelm von Bebenburg, Edelknecht, und Gutta, seine eheliche Hausfrau, Rudolph und Conrad von Bebenburg, seine Brüder, Frauen Irmengard Gräfin von Nassau das Dorf Schnelldorf, den Viehhof Schmaleberg, den Weiler Aspach und den Zehenten zu Wolfsau um 1500 Pfund Heller. Von 1381 bis 1386 erhielten die Gebrüder Kraft und Ulrich von Hohenlohe von Rudolph von Bebenburg gegen Pfandübergabe ihrer Veste und ihres Amtes Lobenhausen nach und nach 7435 fl.; im Jahr 1395 aber löste Johann Landgraf von Leuchtenberg die hierüber von den Schuldnern ausgestellten Schuldscheine mit Übernahme der Pfandobjekte von Rudolph ein. Im Jahr 1444 entstand eine blutige Fehde zwischen den Herrn von Bebenburg, dem übrigen Adel an der Jagst und dem Markgrafen Achilles einer- und der Reichsstadt Hall und den verbündeten Städten anderer-seits; damals wurde auch unser Bezirk vielfach hart mitgenommen. 1469 überließ Jörg von Bebenburg, Reichs-Erbküchenmeister, mit Zustimmung des Wilhelm von Bebenburg die ihm frei eigen zugestandene Pfarrei Asbach und die Badstube daselbst dem Kloster Anhausen. Wilhelm von Bebenburg, von 1496 bis 1502 Amtmann in Lobenhausen, war der Lezte vom Mannsstamm dieser Familie und starb 1516. Als Wappen führten die Herrn von Bebenburg im silbernen Feld zwei rothe Thürme mit Zinnen und auf dem Helm eine geflügelte weibliche Figur. 1

Bis zum Jahr 1380 waren die von Bebenburg im Besitz der Veste und Herrschaft Bebenburg und der dazu gehörigen Veste Gammesfeld mit voller Landesherrschaft; am 6. Dec. jenes Jahrs aber traten Wilhelm von Bebenburg und Gutta, seine Hausfrau, ihren Antheil, und 1405 Catharina von Klingenstein, Wittwe des Conrad von Bebenburg, das ihr zum Leibgeding verschrieben gewesene Drittel an die Burggrafen Friedrich V. und VI. von Nürnberg käuflich ab (Reg. Boic. 10, 64). Aus diesen Erwerbungen, mit Ausnahme der schon 1388 der Reichsstadt Rothenburg überlassenen Veste Gammesfeld, wurde sofort ein besonderes Amt gebildet, welches von Brandenburg-Ansbach im Jahr 1792 an Preußen, im Jahr 1806 an Bayern und im Jahr 1810 an Württemberg gelangte (vergl. Gerabronn). Von dem Übergang an Ansbach an wurde das Amt unter dem Oberamt zu Crailsheim durch einen zu Wiesenbach angesessenen Kastner, dem in

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0199.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)