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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

aufgebrochen war, um die Franzosen unter Marschall Turenne, die in und bei Mergentheim in Cantonnements lagen, anzugreifen, und trug über diese am 5. Mai den Sieg bei Herbsthausen davon.

d. Klein-Brettheim, früher Klein-Brettach, Weiler mit 107 evang. Einwohnern an der Brettach, im Thal derselben, westlich 3/4 Stunden von Roth, gehört zur Pfarr- und Schul-Gemeinde Beimbach. Unter den Gefällberechtigten ist das Rittergut Amlishagen. Vom Zehenten steht der große und Neubruch-Zehente dem Staat, der kleine aber der Pfarrei Beimbach zu.

Der Ort war Eingehörung der Herrschaft Bebenburg. Vor der 1797 zwischen Hohenlohe und Preußen stattgefundenen Revenuenaustauschung hatte übrigens Hohenlohe 3 vogteiliche Unterthanen und Lehenleute hier; seit jenem Zeitpunkt finden sich aber bis zur Unterwerfung der Reichsstadt Rothenburg nur noch 2 rothenburgische und 1 amlishagen’scher Unterthan.

Als 1333 die Veste Leofels mit Eingehörungen vom Stift Würzburg an die Grafen von Württemberg und 1409 an die von Vellberg kam, war unter den Kaufobjekten auch der Zehente zu Brettach; derselbe gehörte auch bis zu der bemerkten Revenuenaustauschung Hohenlohe-Kirchberg, an das die vellbergischen Besitzungen später gekommen sind.

e. Musdorf, Weiler mit Marktgerechtigkeit, Filial von Roth am See, hat 67 evang. Einwohner und liegt eben und frei an der Straße von Kirchberg nach Rothenburg 3/8 Stunden südöstlich von Roth.

Die Kirche zum heiligen Michael, vor der Reformation ein Wallfahrtsort, war bis 1478 Tochterkirche von Schmalfelden und wurde erst in diesem Jahr der zu Roth zugetheilt. In derselben wird nur einmal im Jahr und zwar am Mittwoch der Marktwoche gepredigt, wogegen die Taufen, Hochzeiten und Leichen der Einwohner der Pfarrer von Roth hier zu besorgen hat. Der Begräbnißplatz liegt nächst der Kirche. 1724 und 1725 wurde nach Luberts Chronik aus den Mitteln des eingezogenen Anhauser-Klostervermögens auf die Reparation des Thurms und der Kirche 890 fl. 18 kr. verwendet. Die Baulast an der Kirche liegt primär auf der Stiftungspflege; wer subsidiär pflichtig ist, ist unerörtert. Vom großen und kleinen Zehenten steht 1/3 der Pfarrei Schmalfelden, 2/3 dem Staat und diesem der Neubruchzehenten ganz zu. Vom kleinen Zehenten war übrigens vor der Besoldungsverwandlung 1/3 der Pfarrei Roth zuständig. Was die älteren Verhältnisse hinsichtlich des Zehentens betrifft, so wird auf die Beschreibung von Roth verwiesen.

Bis zum Übergang des Orts an Bayern, 1806, war er zum

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0201.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)