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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Leofels). Bis 1797 fanden sich hier 3 ansbachkastenamt-crailsheimische, 4 hohenlohensche und 10 erkenbrechtshausen’sche Lehenleute und stand die Gemeindeherrschaft Hohenlohe-Kirchberg, die Vogtei inner Etters jeder Lehensherrschaft über ihre Unterthanen, außer Etters aber und die hohe Obrigkeit der Landesherrschaft Ansbach zum Amt Lobenhausen zu. Im Jahr 1411 verkaufen die Vormünder der Tochter Heinrich Topplers zu Nürnberg an Heinz von Berg 2 Gülten zu Niederwinden. 1446 verlieh den Einwohnern von Niederwinden Götz von Berlichingen als Inhaber der Herrschaft Werdeck einen Wald gegen 3 fl. jährlichen Zins. Die nun von seckendorfischen Lehen kamen 1453 und 1614 durch Tausch von Ansbach an Wilhelm und Philipp von Crailsheim gegen Güter in Asbach, Lobenhausen, Triensbach, Belgenthal, Roth am See und Rüdern. Von den 4 Gütern, welche Hohenlohe besaß, hatte es 1636 3 von der Reichsstadt Hall erworben.

g. Oberwinden, Weiler mit 74 evang. Einwohnern, 1/4 Stunde südlich von Roth am See an der hall–rothenburgischen Staatsstraße eben und frei gelegen. Der weitläufig gebaute Ort war bis 1812 zur Pfarrei Beimbach, ist aber seither zu der von Roth gehörig. Unter den Gefällberechtigten sind das freiherrlich von seckendorfische Rentamt Erkenbrechtshausen und die Freiherrn von Crailsheim-Hornberg. Der Zehente gehört dem Staat. Die Jagd ist getheilt zwischen Hohenlohe-Kirchberg und dem Freiherrn von Crailsheim; so weit ersteres berechtigt ist, ist sie aber Koppeljagd mit denen von Crailsheim. Der Zehente kam mit der Veste Leofels 1333 vom Bisthum Würzburg an Württemberg, 1409 an die Herren von Vellberg, 1614 von der vellbergischen Erbin, Magdalene von Absberg, an Hans Philipp von Crailsheim zu Erkenbrechtshausen und 1762 von dem spätern Besitzer des Ritterguts Erkenbrechtshausen, Johann Gottfried von Seckendorf, an Ansbach, dem zugleich noch 1 Hof, der Mettenshof und 2 walzende Lehen, nebst den Vogtrechten auf jenen Hof, verkauft wurden.

Bis zur Unterwerfung unter Preußen im Jahr 1796 waren hier ein rothenburgischer 5 von seckendorfische und 1 ansbachischer Unterthan. Die Gemeindsherrschaft stand Seckendorf, die Vogtei jeder Herrschaft über ihre Hintersassen, die hohe Obrigkeit aber Ansbach zum Kastenamt Lobenhausen und von 1796 an zum Oberamt Crailsheim zu. Im Jahr 1796 wurde der Ort, mit dem Rittergut Erkenbrechtshausen, Preußen ganz unterworfen.

Das rothenburgische Lehengut ist im Jahr 1306 vom Pfarrer Albrecht in Neusiz ins Domikanerkloster zu Rothenburg gestiftet worden. Die Rittergutsbesitzer von Erkenbrechtshausen erwarben ihren Antheil 1525 von den 3 Städten Hall, Dinkelsbühl und

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0204.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)