Seite:OAGerabronn0238.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Die dem Staat gehörige Jagd ist an einen Privaten in Schönhof verpachtet. Die letztere früher dem Hospital in Rothenburg zuständige Hälfte kam an solchen im Jahr 1466 durch Stiftung von einer Elisabethe Hornburger, die ihn von Conrad von Schrotzberg erkauft hatte.

Die früheren politischen Verhältnisse waren dieselben wie bei Hachtel. Her Cunrat von Heineberc kommt vor im Jahr 1253. (Hanselm. 1, 410.)

d. Schönhof, Hof mit 5 evang. Einwohnern, 1 Stunde südwestlich von Wildenthierbach. Der Zehente gehört zur Hälfte dem Staat, die andere Hälfte ist abgelöst. Der Gutsbesitzer hat die dem Staat gehörige Jagd gepachtet.

Der Hof, früher eine Domäne, war 1400 im Besitz des Bürgermeisters Heinrich Toppler in Rothenburg. 1681 besaß ihn der Graf von Hohenlohe-Weikersheim, verkaufte ihn aber in diesem Jahr an Veit Schenk um 500 Reichsthaler. Bis 1802 gehörte er zu Rothenburg.

e. Wolkersfelden, Weiler mit 52 evang. Einwohnern, 1 Stunde östlich von Wildenthierbach gelegen, zur Pfarrei Lichtel, bis zur Reformation aber zur Pfarrei Münster gehörig.

Der große und kleine Zehente von einem Distrikt von 13 Morgen steht der Pfarrei Lichtel, im Übrigen aber und am Heuzehenten die Hälfte dem Staat und die Hälfte Hohenlohe-Jagstberg, der Neubruchzehente dem Staat zu. Die dem Staat gehörige Jagd ist an einen Privaten verpachtet. Der Ort war bis zum 14. Jahrhundert Eingehörung der Herrschaft Brauneck, zur Veste Linthal; 1435 erscheint aber Graf Wilhelm von Castell im Besitz desselben und von dem indessen abgegangenen Wieset, verkaufte jedoch beide in diesem Jahr an Hans Spörlein, Bürger zu Rothenburg, von welchen sie endlich 1465 an die Reichsstadt kamen.


34. Gemeinde Wittenweiler,
bestehend aus 5 Parcellen mit 331 Einwohnern.

Die Markungen dieser Gemeinde gehören zu den im Bezirk am höchsten gelegenen Flächen, 1700 Fuß über dem Meer. Auf ihnen genießt man daher auch weite Fernsichten. Die Natur ist einförmig und die Luft häufig rauh. Fließende Gewässer finden sich nicht; der Ablauf der zahlreich vorhandenen Brunnenquellen verliert sich, soweit er nicht in den in jedem Ort befindlichen Wassersammlungen in kleinen Bassins angelegt zur Benützung in Feuersgefahr verdunstet, in Klüften und Erdfällen, deren sich mehrere

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0238.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)