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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Haus, rechts der Etterstraße, da wo sich diese westlich wendet. Ein Rüdiger von Gebenhan (Gebenhagen) war sein Besitzer nach einer Urkunde von 1338, in welcher er dem Kraft von Hohenlohe das Öffnungsrecht verspricht. Später (1472) waren die von Vellberg im Besitz und 1 Bauernhof der Capelle in Unter-Scheffach, der es ein Philipp von Eltershofen zu einer ewigen Messe gestiftet hatte, zuständig. Der Zehente gehörte früher zur Hälfte den Herren von Crailsheim, wurde von solchen aber 1772 zum Amt Kirchberg erworben, während die Gefällrechte, welche Hohenlohe hier besitzt, 1564 von der Stadt Hall eingetauscht worden sind.

f. Klein-Allmerspann, Weiler mit 50 Einwohnern, worunter 1 Katholik, hoch, eben und frei, an der Poststraße von Kirchberg nach Ilshofen 3/4 St. von Lendsiedel gelegen.

Almaresbiunt, welches aber vielleicht eher Groß-Allmerspann im Oberamt Hall ist, wird am Schluß des 11. Jahrhunderts unter den Widemsgütern des Klosters Comburg aufgeführt. Klein-Allmerspann findet sich bei den Gütern beschrieben, welche 1409 Württemberg mit der Veste Leofels an die Herren von Vellberg überließ; 5 Unterthanen gehörten übrigens schon 1590 zum Rittergut Erkenbrechtshausen. Hohenlohe-Kirchberg hatte hier bis 1806 2 und das Rittergut Erkenbrechtshausen 6 Unterthanen, die 1797 an Preußen unterworfen waren; weitere 2 Einwohner aber hatten bis 1802 zum Ritterstift Comburg gehört und waren mit diesem in jenem Jahr an Württemberg gekommen. Von 1806 bis 1810 war der ganze Ort bayrisch. Bis zu diesen Veränderungen wurde die hohe Obrigkeit zum Amt Lobenhausen angesprochen, obwohl jede Herrschaft alle Obrigkeit ausübte. Der Zehente, bis 1616 zu den v. vellbergischen Gütern gehörig, ist seither im Besitz von Hohenlohe-Kirchberg; doch genießt der Pfarrer in Lendsiedel den kleinen Zehenten in der Haberflur und den Blutzehenten.

Bei dem Orte lag Gaishofen, ein im dreißigjährigen Krieg abgegangener Ort, der zur Veste Leofels gehörte. Die 4 noch bestehenden Gemeinderechte besitzen Bauern zu Klein-Allmerspann, Herboldshausen und Buch.


d) Gemeinde 21. Ober-Steinach,
bestehend aus 4 Parcellen mit 453 Einwohnern.

Diese Gemeinde grenzt südlich, westlich und nördlich an das Oberamt Hall,[1] und liegt bis auf eine kleine, noch in das


  1. Diese Grenze war früher auch die zwischen dem fränkischen und schwäbischen Kreis. An einer Stelle derselben heißt ein auf fränkischer Seite gelegener Wald noch das Frankenholz.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0276.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)