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Von den ausgezeichneten Männern, welche die Stadt hervorgebracht hat, sind zu nennen:

Johann Isenmann oder Eisenmann, nach Andern aber Eisenmenger, aus einer angesehenen Familie, wurde 1495 geboren. (Gräters Iduna 1814, Beil. S. 33). Er war ein Universitätsfreund von Johann Brenz, wurde 1523 Stadtpfarrer zu St. Michael und machte sich, wie wir unten finden werden, um die Reformation Halls sehr verdient.

Leonhard Engelhard, 1526 geboren. Er wurde 1562 Professor in Tübingen und 1574 Rektor der Schule in Stuttgart, schrieb lateinische und deutsche Gedichte und starb 1602. S. Gräter a. a. O. 1816, S. 14 und 24 und Beil. Nr. 6.

Johannes Brenz, Sohn des Reformators, geb. am 6. August 1539, wurde in seinem 23. Jahre Professor der Theologie zu Tübingen.

Johann Lorenz Haf, 1737 geboren, 1802 gestorben. Er war ein berühmter Formschneider zu Berlin und Ehrenmitglied der ökonomischen Gesellschaft zu Potsdam.

Die Gebrüder Johann Georg Glenk, 1751, und Joseph Wilhelm Glenk 1754 geboren, beide als Baukünstler bekannt. Aus derselben Familie stammte der 1779 hier geborene am 21. Nov. 1845 in Gotha verstorbene Oberbergrath Glenk, ein tüchtiger Geognost, dem die Schweiz ihr erstes Steinsalzwerk (Schweizerhalle, Canton Basellandschaft) verdankt.

Friedrich David Gräter, 1768 aus einer alten Familie geboren. Er war lange Zeit Rektor und Pädagogarch in Hall und später in Ulm; er starb 1830 zu Schorndorf und erwarb sich um die germanischen und nordischen Alterthümer und Sprachen durch die Herausgabe der Zeitschriften Bragur 7 Bände (1791–1812) und Iduna und Hermode (1812 bis 1816) viele Verdienste.

Von noch lebenden angezeichneten Eingebornen nennen wir Hrn. Dr. v. Hufnagel, Direktor des königl. Gerichtshofes für den Schwarzwaldkreis.[1]


  1. Johann Peter v. Ludewig wurde zwar hier gebildet, war aber zu Hohenhardt geboren. Hier verdient auch noch Peter Düssenbach Erwähnung, ein Schalk aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, dessen Schwänke in und um Hall ein Achilles Jason Widmann von Hall beschrieben hat. Es sind derbe Streiche eines schwäbischen Eulenspiegels, welche zu Charakterisirung jener Zeit weiter bekannt gemacht zu werden verdienten. Auch des Thomas Schweicker, geb. 1541, gest. 1602 ist zu erwähnen. Nach einer Tafel im Chor der Michaelskirche wurde er ohne Arme geboren, konnte sich aber mit den Füßen selbst ankleiden, zierlich schreiben u. dergl. Als Kaiser Maximilian II. 1570 in Hall war, diente er ihm zu Tisch und schenkte ihm ein. (Kirchenregister auf 1788.)
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0129.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)