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gesellte sich allmählig eine große Zahl Freigeborener aus der Umgegend, welche mit den Ersteren die sogenannten Geschlechter bildeten und das ausschließliche Recht zu Besetzung des Magistrats behaupteten. Sie hatten meist rittermäßige Sitze auf dem Lande, besaßen Lehen von Fürsten und Herren, thaten Hofdienste und wurden bei Turnieren und Domherrnwahlen als ritterbürtig anerkannt. Hall konnte daher im Mittelalter mit Recht eine Adelsstadt genannt werden.[1]


  1. Ihre Zahl belief sich auf mehr als 150. In alphabetischer Ordnung sind es folgende, welche in Hall Bürger waren: Adelmann, das noch blühende Geschlecht (Conz. v. A. 1384). – Adelsheim s. hienach Schwöllbronn. – Adler M. Johann A. Dr. jur. war 1497 Rektor der Universität Tübingen. Junker A. wird 1650 seines Amtes als Geheimer entlassen. – Ahelfingen. – Altdorf, desselben Geschlechts mit Hörlebach. Alten von Altenberg. Der letzte wurde 1480 mit Schild und Helm bei den Barfüßern begraben. – Altenhausen genannt die Unmußen. Ein Heinricus inmodicus appellatus kommt schon 1228 vor. – Angeloch verließen schon 1261 die Stadt. – Anhausen s. unten bei Anhausen. – Asbach s. unten bei Unter-Asbach. – Bachenstein. Ludwig v. B. 1300. Eine Linie verließ 1340 Hall. Der „reiche Bach von Döttingen,“ Besitzer des Theurershofes, verschwendete in kurzer Zeit seinen großen Reichthum und kam in solche Armuth, daß er Badknecht in Nördlingen ward und im Haller Hospital, den seine Ahnen reich begabt hatten, als Pfründer starb. – Barthenau. Göz. v. B. 1261. Sie sollen Mitstifter des Barfüßerklosters seyn, wo sie auch begraben liegen. – Bebenburg oder Bemburg, verließen schon 1261 die Stadt. – Bernstein, auch Mühlstein genannt. – Berler, eines der Siebenburgengeschlechter. Heinrich B. Schultheiß zu Hall 1251. Heinrich B. Ritter und Schultheiß zu Hall 1344. Sie fuhren 1510 aus Hall und starben 1594 in Augsburg aus. – Berlin v. Wellershub. Heinricus filius Berle et Hermannus frater suus kommen 1228 vor. Ludwig B., wahrscheinlich der Letzte, starb 1612. Das Haspelsche Haus in Unter-Limpurg, das ihr Wappen zeigt, gehörte ihnen an. – Berlichingen, die noch blühende Familie, zog schon 1261 aus Hall. In der St. Johanniskirche liegt ein 1353 gestorbener Johanniter-Ritter v. B., der einen großen Fischgrath aus Rhodus mitbrachte und hier aufhängte. – Bielriet und Veinau s. unten bei Wolpertsdorf. Friedrich v. B. ist 1268 Schultheiß in Hall. – Braunsbach, auch Stolz, zogen 1340 aus. – Brözingen, Einhard v. B. 1286. – Brun oder Hopfach s. unten Hopfach. Siegfried B. 1280. – Buch, s. unten Buch. Hermann v. B. 1253. – Bünnig. Der letzte wurde 1299 bei dem Kirchhof in Unter-Limpurg erstochen und begraben. – Clingenfels s. die Burg Clingenfels. – Crailsheim, das noch blühende Geschlecht, fuhr 1261 und 1340 aus Hall. Cünzelsau oder Cünzelshofen, haben Hall schon frühe verlassen. – Eberhard, auch Rudolph und Philipps genannt, des reichen Geschlechts der Eltershofen. Ums Jahr 1490 war
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0147.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)