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Kloster Gnadenthal erscheint 1303 Heinricus de Nuvvenkirch als Zeuge (Wibel a. a. O. II. S. 252), über dessen Geschlecht nichts weiteres bekannt ist. Nach Vertrag von 1561 hatte Hall hier und in Rinnen die hohe Obrigkeit und Malefiz, die niedere Obrigkeit aber jeder Grundherr auf seinen Gütern.

In einer tiefen Klinge im Walde hinter Neunkirchen bei Schuppach soll sich schon im 9. Jahrhundert ein Einsiedler Namens Richard aufgehalten haben. Das Andenken desselben lebte im 15. Jahrhundert wieder auf; es entstand eine Wallfahrt hierher, namentlich von Übelhörenden, auch wurde eine Capelle erbaut, die vor etwa 100 Jahren einfiel und in welcher die Pfarrer von Michelfeld und Untersteinbach noch nach der Reformation Gottesdienst zu halten hatten.

k. Rinnen, auch zu der Rinnen, Weiler mit 189 ev. Einw. und 7 Gemeinderechten, worunter 6 hohenlohensche und 1 hallisches und 20 Mrg. vertheilten Gemeindegründen in Gemeinschaft mit Eichholz; liegt auf einem Bergvorsprung, südöstlich von Gnadenthal, 11/4 St. von Michelfeld, an der Grenze des Oberamts Oehringen. Im Jahr 1371 verkauft Graf Kraft v. Hohenlohe Gülten aus 5 Gütern an Walther Eberwein. Durch diesen scheinen sie an Gnadenthal und von da wieder an Hohenlohe gekommen zu seyn.

l. Wizmannsweiler mit 90 ev. Einw. und 4 Gemeinderechten, sämmtlich hallisch; liegt 1 Stunde nordwestlich von Michelfeld, an der Grenze des O.A. Weinsberg, zwischen Blindheim und Neunkirchen, links an der Straße vom michelfelder Landthurm gegen Waldenburg.

Unter der Schenkung Wolframs v. Michelfeld an Comburg 1330 befinden sich auch seine Besitzungen zu Wizmannsweiler; 1521 verkauft Comburg die seinigen nebst der Vogtei an die Reichsstadt Hall.


14. Gemeinde Orlach,
bestehend aus 2 Parcellen mit 312 Einwohnern.

a. Orlach, ev. Pfarrdorf mit 209 Einwohnern und 24 hallischen Gemeinderechten und 224 Mrg. vertheilten und 32 Mrg. unvertheilten Waldungen und Allmanden; liegt an der nordöstlichen Grenze des Oberamts 4 Stunden von Hall. Der Gemeindebezirk bildet einen vereinzelten Ausläufer in die Oberämter Gerabronn und Künzelsau, indem er nur gegen Süden mit unserem Oberamte zusammenhängt. Orlach ist einer der entferntesten Amtsorte und man muß, um in den Ort zu gelangen, durch das Oberamt Künzelsau (Braunsbach). Von Braunsbach führt eine sehr steile

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0234.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)