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Besitzung gegen die Hälfte von Theurershof an den Hospital zu Hall, welcher dieselbe als limpurgisches, nachmals brandenburgisches, nun württemb. Kron-Lehen noch inne hat. Andere Güter und kleine Gülten kamen 1521 vom Stift Comburg, 1516 von Caspar Eberhards Erben, und 1564 von Graf Casimir v. Hohenlohe an Hall.

Die v. Rosenberg brannten 1469 das Dorf ab. Im April 1695 wurden 30 Gebäude eingeäschert.

Die Pfarrei ist alt, der Pfarrsatz gehörte in den ältesten Zeiten dem Hochstift Würzburg, das in der Folge die v. Crailsheim damit belehnte. Um die Reformation hier und in Thüngenthal einführen zu können, nahm der Magistrat von Hall 1540 die Kelche und Meßgewänder mit Gewalt hinweg und zog auch die bischöflichen Rechte an sich. Hierüber entstanden Mißhelligkeiten mit den Patronen, zu deren Beseitigung die v. Crailsheim zu Morstein, Erkenbrechtshausen und Braunsbach 1697 das Patronat an Hall verkauften. Bis dahin war auch Altenberg und Niedersteinach hierher eingepfarrt.

b. Elzhausen, Weiler mit 103 ev. Einw., auch 3 hallischen Gemeinderechten und 65 Mrg. 49 Rth. vertheilten und 15 Mrg. unvertheilten Allmanden und Waldungen; liegt 1/2 Stunde südlich von Orlach und theilt die Zehent- und andern Verhältnisse mit Orlach zu dessen Pfarrei es von jeher gehörte.

Der Hospital in Hall besaß schon 1336 und 1343 einige Gülten daselbst, zu welchen er die bachensteinschen Besitzungen und 1505 auch noch Einiges vom Kloster Goldbach erwarb. Weitere Besitzungen kamen 1576 von Sebastian, Hans und Albrecht von Crailsheim u. 1587 von Hans Conrad von und zu Absberg an Hall.

Orlach und Elzhausen gehörten bis 1803 in das hallische Amt Bühler. – Zunächst an Orlach lief die Landhege hin.


15. Gemeinde Rieden,
bestehend aus 3 Parcellen mit 539 Einwohnern.

a. Rieden, Pfarrdorf mit 512 Einw., worunter 1 Kath., 47 hallischen Gemeinderechten und 922/8 Mrg. vertheilten und 56 Mrg. 3 Vrtl. unvertheilten Allmanden und Waldungen; liegt 13/4 Stunden südwestlich von Hall auf einer schönen fruchtbaren Ebene, die südlich durch die limpurger Waldgebirge begrenzt ist, noch in dem Rosengarten. Der Ort wird durch das Bibersflüßchen in zwei Theile getheilt und ist in Folge eines tiefen und schmalen Thaleinschnitts fast ganz an die den letztern bildenden Bergansteigungen angebaut. Eine Hauptstraße führt nicht durch den Ort, wohl aber ist er durch gute Vicinalstraßen mit Uttenhofen,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0236.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)