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22. Gemeinde Unter-Asbach,
bestehend aus 9 Parcellen mit 585 Einwohnern.

Der Bezirk liegt auf einer ziemlich hohen, ganz freien Ebene, die gegen Osten durch das bei Groß-Altdorf gedachte crailsheimer Waldgebirge und gegen Westen durch das Bühler- und Schmerach-Thal begrenzt ist. Dieselbe ist, weil dem Spiel der Winde ausgesetzt, etwas rauh und gewährt überall hin, nur nicht gegen Norden, eine weite Aussicht, südwärts bis Hohenstaufen. Gegen Osten grenzt der Bezirk an das Oberamt Crailsheim. Von Süden nach Norden ist er 11/2 Stunden lang, von Westen nach Osten gegen Groß-Altdorf hin nur 1/2 Stunde breit. In seinem nördlichen Theile ist er von der bei Ober-Schmerach entspringenden Schmerach durchflossen, die – nachdem sie mehrere Zuflüsse aufgenommen – das bei der Lerchenmühle beginnende und bei Ober-Scheffach ausmündende 11/2 Stunden lange Schmerachthälchen durchläuft und bei Ober-Scheffach in die Bühler fällt. Von Süden nach Norden führt die Straße von Gaildorf und Vellberg nach Ilshofen, die bei der Lerchenmühle neulich eine nach Gerabronn führende Zweigstraße erhalten hat und durch die Fruchtbeifuhren aus Franken nach dem Süden sehr belebt ist. Sie hat durch die zur Verbindung mit Hall 1837 und 1838 neugebaute Vicinalstraße von Ober-Scheffach über beide Asbach nach Gaugshausen und Ilshofen noch mehr gewonnen. Die Gegend ist gesund und fruchtbar, und die Landwirthschaft eine reiche Quelle des Unterhaltes und der Wohlhabenheit der Einwohner. Der Rindviehstand ist sehr bedeutend (s. o. S. 75). Nächst Getreidebau und Viehzucht wird Viehmastung und Handel mit gemästeten Ochsen und fetten Hämmeln selbst bis Straßburg vortheilhaft betrieben. Die Gebäude, namentlich jene in Ober-Schmerach, zeugen von dem hier herrschenden Wohlstande.

Der Gemeindebezirk ist dem Forstamte Crailsheim zugewiesen. Die Zehenten stehen in Unter-Asbach, Gaugshausen, Ober-Schmerach, Lerchenmühle und Steinbächle zu 2/3 dem Staat und zu 1/3 der Pfarrei Ober-Asbach, in Ober-Scheffach und Stadel ganz dem Staat, in Ober-Asbach zu 2/3 dem Hospital Hall und zu 1/3 der Ortspfarrei zu; in Kerleweck verhält es sich wie in Klein-Altdorf. Die Blutzehenten zu Unter-Asbach und Gaugshausen wurden 1837 und 1840 abgelöst. An den übrigen Gefällen sind die Armenverwaltung und die Stadtpflege Hall betheiligt; von einem Lehengute zu Ober-Asbach bezieht solche die fürstliche Standesherrschaft Hohenlohe-Kirchberg und von einem in Ober-Schmerach der Freiherr v. Seckendorf-Aberdar wegen des Rittergutes Erkenbrechtshausen; an den Gefällrechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 für

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0274.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)