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einem einsamen Waldthälchen, an der Grenze des Oberamtes Crailsheim, an der Vicinalstraße nach Spaichbühl. Die Gefälle, welche die Heiligenpflege Stöckenburg bezieht, erwarb sie 1366 von Heinz v. Swelbronn. Zwei Höfe vertauschte die Stadt Hall 1580 an Conrad v. Vellberg; sie erwarb sie jedoch 1595 wieder.

f. Schneckenweiler, Weiler mit 23 ev. Einw., liegt ganz wie Merkelbach, zunächst bei diesem; Gemeinde- und alle andere Verhältnisse mit Eschenau theilend. Einen Hof und ein Gut trat Hall 1541 an Limpurg ab, das beide 1563 an Vellberg vertauschte. Mit Eschenau kamen diese Güter 1595 wieder an Hall.

g. Ummenhofen, Weiler mit 150 Einw., worunter 1 Kath. und 15 Gemeinderechten, wovon 31/2 hallische (altvellbergisch), 41/2 ellwangische und 7 vormals limpurgische; mit 1595/8 Mrg. vertheilten und 151/8 Mrg. unvertheilten Allmanden; liegt an der von der Hall-Ellwanger Staatsstraße nach Unter- und Ober-Sontheim führenden Vicinalstraße, hat eine Schildwirthschaft und erhielt 1844 eine wesentliche Orts-Etterverbesserung.

Heinrich v. Suntheim, Mönch im Barfüßer-Kloster zu Hall, verschaffte diesem 1358 und 1363 sechs hiesige Güter, die später die Veldner theilweise erworben zu haben scheinen. Im J. 1402 erwirbt Comburg von Hans Veldner, genannt Geyer, einen Hof, der 1521 an Hall gelangte. Die Besitzungen, welche 1463 Hans und Ehrenfried v. Vellberg als hohenlohensche Lehen erwarben, sowie ein Hof, den Conrad v. Vellberg 1483 von Limpurg erhalten hatte, kamen 1598 gleichfalls an Hall. Die Reichsstadt aber trat 1562 ihre in 5 Gütern und der Erbschenke bestandenen hiesigen Güter an Limpurg ab, wohin auch 1480 Göz v. Bachenstein zwei Güter und 24 Mrg. Walds verkauft hatte (Limp. Ded. S. 14). Diese limpurgischen, in das Amt Ober-Sontheim gehörig gewesenen Besitzungen hatten dasselbe Schicksal wie die zu Unter-Sontheim, bis sie 1816 von dem Fürsten v. Wrede an einen Bürger kamen. Die 3 Güter, welche die Propstei Ellwangen besaß und 1691 ein Junker Beer zu Lehen trug, kamen 1802 an den Staat. Bis dahin hatte jede der Herrschaft die Vogtei über ihre Hintersassen, Hall aber die Hohheit.

Auf dem Bergrücken oberhalb Ummenhofen gegen Unter-Sontheim stand die Burg der v. Ummenhofen; es ist aber von ihr keine Spur mehr vorhanden. Schon 1078 in der Schenkung Adelberts von Bielrieth an Comburg findet sich ein Heinricus de Umehoven (Menken a. a. O. S. 389), 1278 ein Friedericus und 1396 Dietlen von Ummenhofen.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0292.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)