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456. Das beträchtliche Übergewicht der weiblichen Bevölkerung über die männliche, welches 1812 743, 1822 748, 1832 1015, 1841 666 und 1842 754 betrug, wurde sonst gewöhnlich als eine Nachwirkung der Kriegsjahre betrachtet; da sich diese Ungleichheit aber seit 28 Friedensjahren nicht gehoben hat, ohngeachtet alljährlich mehr Knaben als Mädchen geboren werden, so wird die Ursache hievon wohl anderswo zu suchen, und hauptsächlich dem Umstände zuzuschreiben seyn, daß nach den oben gegebenen Nachweisungen weit mehr Knaben todt zur Welt kommen oder in den ersten Lebensjahren sterben, als Mädchen.

Unter den einzelnen Gemeinden des Bezirks zeichnen sich durch bemerkenswerthe Verhältnisse aus, und zwar durch geringere Sterblichkeit, nach dem Durchschnitt der 10 Jahre von 1832/42:

Bergenweiler, auf 1000 Einwohner 26 Gestorbene; Brenz und Sontheim a. d. Brenz 27; Hohenmemmingen 28; Gerstetten und Sachsenhausen 29; Gussenstadt 31. Durch größere Sterblichkeit, die Gemeinden: Giengen, Stadt, auf 1000 Einwohner 48; Söhnstetten 46; Hausen ob Lonthal 43; Burgberg 42; Heidenheim und Hermaringen 40. Die meisten alten Leute zählen: die Gemeinden Hausen ob Lonthal auf 1000 Einw. über 70jährige 72; Heuchlingen 43; Giengen, Stadt, und Hohenmemmingen 39; Heldenfingen 37; Brenz 32.

Die meisten Geburten kamen vor in den Gemeinden: Hausen ob Lonthal auf 1000 Einw. 59; Burgberg und Söhnstetten 54; Giengen, Stadt, 52; Schnaitheim 51; Heidenheim, Stadt, und Oggenhausen 50. Die wenigsten in den Gemeinden Sachsenhausen 30; Heuchlingen, Hohenmemmingen und Sontheim a. d. Brenz 36; Brenz 37; Bergenweiler 39.

Die meisten unehelichen Geburten fanden statt in den Gemeinden: Gerstetten und Sachsenhausen auf 100 Geburten 27; Söhnstetten 25; Burgberg und Fleinheim 22; Gussenstadt, Hürben, Sontheim a. d. Brenz und Steinheim am Albuch je 21. Die wenigsten: in den Gemeinden Hausen ob Lonthal auf 100 Geburten nur 6; Mergelstetten 9; Heidenheim, Stadt, 10; Giengen, Stadt, 11; Hohenmemmingen 12.


2. Stamm und Eigenschaften der Einwohner.

Mit Ausnahme weniger eingewanderter Gewerbleute sind die Einwohner schwäbischen Stammes, und im Durchschnitt ein gesunder, kräftiger Menschenschlag, der in der Regel ein hohes Alter erreicht. 80—90 Jahre sind nicht

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 036. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_036.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)