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durch die Trockenheit des Jahrs 1842 sehr verminderten Standes die Aufnahme auf den 1. Jan. 1840 (siehe die Tabelle III.) zu Grunde gelegt, so kommen 2,5 Menschen auf 1 Stück Rindvieh. Es kann nämlich nicht unbemerkt bleiben, daß in Folge des großen Futtermangels des Jahrs 1842 ziemlich vieles, jedoch nicht altes Vieh abgeschafft worden ist, das erst nach und nach wieder ersetzt werden wird. Die Aufnahme vom 1. Jan. 1840 ergab 11.955 Stücke; der heurige Minderbetrag von 678 St. fällt zum größten Theil (mit 486 St.) in die Rubrik der Ochsen. Ein paar Ochsen kostete im Frühjahr 1842 110–160 fl., im Herbst 70 bis 120 fl.; eine Kuh im Frühjahr 35–60 fl., im Herbst 15–40 fl.; ein Kalb im Frühjahr 5–9 fl., im Herbst 4–6 fl. Die bei weitem vorherrschende Viehgattung im Bezirk ist der sogenannte Landschlag. Die Farbe ist meistens rothbraun und gelbfalch. Hie und da trifft man Allgäuer und bei einigen größeren Landwirthen Simmenthaler Schweizer Vieh. Der Landschlag gehört zu 2/3 zu dem bessern und größern. Er ist dem Limpurger Schlag am meisten ähnlich, hat leichten Kopf, guten Hornansatz, der Hals ist schwach, die Brust weit, der Rücken gerade; der Schweif ist gut angesetzt, die Füße sind kräftig, nicht zu lang; er nährt sich leicht und gibt viel Milch; die Farbe ist beliebt. Seit mehreren Jahren hat es sich der landwirthschaftliche Verein zur Aufgabe gemacht, auf Verbesserung der Rindviehzucht hinzuwirken. Er hat hiefür die Limpurger Farren als die geeignetsten erkannt und darum auch schon mehrmals solche Thiere aufgekauft und wieder an einzelne Gemeinden abgetreten. Indessen sind sie sehr schwer zu bekommen, daher auf die von ihnen abstammenden Stierkälber ein besonderes Augenmerk gerichtet wird. Nach dieser Raçe wird die Simmenthaler als die geeignetste zur Veredlung erkannt und auch auf ihre Verbreitung hingewirkt. Aus Beiträgen der Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins und der Amts-Korporation werden alljährlich namhafte Prämien für schönes Rindvieh ausgetheilt, die Farrenhaltung wird, nach

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 068. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_068.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)