Seite:OAHeidenheim 113.png

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dem Churfürsten von Bayern durch Erpressung unerschwinglicher Kriegskontributionen fast zu Grunde gerichtet (Sattler, topogr. Gesch. S. 450), im J. 1703 Giengen von den Franzosen eingenommen, im J. 1704 brach die große Armee unter Marlborough und Ludwig von Baden vom Brenzthale zu ihren Siegen am Schellenberge und bei Höchstädt auf (Pelet. Mém. milit. rel. à la succession d’Espagne. 3. 634. 720. 4, 513). Im J. 1796 zog ein Theil des österreichischen Heeres unter Erzherzog Karl vor den Franzosen unter Moreau sich über die Brenz zurück, das Centrum der letzteren unter St. Cyr rückte am 8. August über Heidenheim gegen Neresheim vor, ihr rechter Flügel aber ward am 11. von den Österreichern unter Feldmarschalllieutenant Hotze geschlagen und bis Heidenheim zurückgetrieben. Den 19. Jun. 1800 drangen die Franzosen von Dillingen und Lauingen gegen Fleinheim, Giengen und das Brenzthal vor (Scheffer, 251). Im J. 1805 suchte ein Korps des Heeres, welches in Ulm kapitulirte, sich über Herbrechtingen, wo es den nachrückenden Franzosen ein hitziges Gefecht lieferte, und durch das obere Brenzthal nach dem Härdtfeld und weiterhin zu retten, es wurde aber von den Franzosen, welche ihm über Heidenheim gegen Neresheim nacheilten, eingeholt und bei Trochtelfingen zur Übergabe genöthigt.


4. Alterthümer.
A. Römische.

Militärische Punkte, wie die Donaugegenden oberhalb und unterhalb des Brenzeinflusses, welche, wie bemerkt, unter allem Wechsel der Kriegsformen eine Rolle spielten, konnten nicht umhin, von einem kriegerischen Volke, wie dem römischen, zu Hauptniederlassungen benützt zu werden, was baldige Ansiedelungen der Römer auch im nahen Brenzthale zur Folge haben mußte. Wirklich gehört unser Bezirk und dessen östliche Nachbarschaft zu denjenigen Gegenden, welche in Südwestgermanien fast die meisten Römerspuren aufzuweisen haben. Schon der Name Heidenheim deutet

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_113.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)