Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn | |
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Durch Zutritt süßen Schichtenwassers und der feuchten atmosphärischen Luft wurden diese Bänke zersetzt, die kohlensaure Magnesia derselben wurde in schwefelsaure Magnesia verwandelt, das Kochsalz in dem gesalzenen Gypse aufgelöst, und so entstanden die Quellen bitteren und salzigen Wassers, von dem oben die Rede war.
Nach Analysen des Bergraths Xeller zu Stuttgart enthielt
ein unverändertes Gestein von grünlichgrauer Farbe. | ein röthliches Gestein, bei welchem das Eisenoxydul bereits in Eisenoxyd verwandelt ist. | |
50,6 Proc. | 46,9 Proc. | in Chlorwasserstoff unlöslichen Sand und Thon |
13,1 | 15,3 | in Chlorwasserstoff lösliche Thonerde, Eisenoxyd und Kieselerde |
8,6 | 4,4 | kohlensaure Kalkerde |
0,6 | Spur. | Gyps |
25,5 | 31,3 | kohlensaure Magnesia |
0,5 | Spur. | Chlornatrium |
1,8 | 2,8 | Wasser |
100,7 | 100,7 |
Nach einem Gutachten des Bergraths v. Alberti zu Friedrichshall an den Gemeinderath Heilbronn vom Juli 1862 entspringen die salinischen Quellen im Tunnel aus dem oberen Keuper, welcher sich durch die mächtige Einlagerung von bunten Mergeln auszeichnet, und nach unten mit Anhydrit, der mit dolomitischem Kalk und Mergel vergesellschaftet ist und bis 21/2 Fuß anwächst, nach oben mit Sandstein in Verbindung stehet.
Der Erbauer dieses Tunnels, Bauinspektor Binder, beobachtete, daß je mehr man in’s Innere des Tunnels eindrang, desto mehr die Festigkeit des Keupermergels zunahm, und seine Färbung eine dunklere, gleichmäßig schwarzgrüne oder dunkelaschgraue wurde.
Bergrath v. Alberti hält die salinischen Quellen im und am Tunnel nicht für constant, weil das Auslaugen der auflöslichen Salze u. s. w. wieder aufhören werde.
Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 031. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_031.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)