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Spitalgrün (mit Inseln) und mit der vormaligen Bleich-Walkmühle an Gustav Schäufelen um 36.000 fl., der die Insel in einen Park umschaffen ließ, der seit 1862 durch die Kocher-Eisenbahn durchschnitten ist. Der Kanon des Klosters Lorch von 10 Pfd. Hällern ist erst in neuester Zeit abgelöst worden (Jäger I. 44, 71, 121).

5) Am reichsten in Heilbronn war das Kloster Hirschau begütert, weil die Grafen von Calw demselben 1075 die Hälfte der Markt- und Münz-Gerechtsame und den Hafen (damals am Lohthor), den Nordberg und einen Hof mit Leibeigenen geschenkt haben, der jetzt der Hirschhof heißt.

Kaiser Friedrich II. stellte 25. Juni 1215 eine Urkunde über diesen Hof aus, der längst in Privatbesitz gekommen ist.

6) Das Kloster Maulbronn hatte schon vor dem Jahre 1278 einen Hof in Heileprunne von dem König Rudolph tauschweise gegen Güter in Brezzingen (am Oberrhein) erhalten, mit welchen am 2. Aug. 1282 Adelheidis, Wittwe des Schultheißen Cunrad in Heilicprun und ihre Erben belehnt worden sind und am 17. Sept. 1287 und 13. Nov. 1289 wurden mit dem Maulbronner Hofe auf König Rudolphs Befehl wieder Güter vereinigt, welche früher dazu gehört hatten. Am 28. Febr. 1290 schenkte der Heilbronner Bürger Volmar Lemelin Weinberge zu Heilbronn zu einem ewigen Lichte.

25. März 1324 verkaufte Maulbronn einen Theil seines Hofes mit 60 Morgen Weingarten, welchen Maulbronn von Hirschau erkauft hatte, um 800 fl. an die Reichsabtei Kaisersheim, die nun die Messen in der zum Hofe gehörigen Johannes-Capelle zu lesen hatte.

Einen anderen Theil seines Hofes verkaufte Maulbronn 1331 an Walther Ludwin, Bürger zu Heilbronn, und belehnte 1335 mit dem, was noch übrig war, den Altschultheißen Lupold in Heilbronn für jährliche 60 Pfd. Häller, dessen Erben im Jahr 1368 diese Lehenstücken an die Stadt verkauften, mit Ausnahme des Nordbergs und 63 Pfd. Häller Geld, so daß von nun an ein städtischer Lehenträger die Lehen von Maulbronn empfing, bis im Jahre 1525 dieses Erblehen samt allen Gütern, welche Maulbronn noch auf Heilbronner Markung besaß, um 2000 Gulden von der Stadt abgekauft wurde.

7) Das Reichsstift Kaisersheim an der Donau erbaute sich einen Hof an der Südseite der Franziskanerkirche 1467 mit Kellern und Keltern. Es schloß Verträge mit dem Heilbronner Rath, nach welchen das Stift seine Weinberge durch Heilbronner Weingärtner bauen ließ. Diese erhielten 1/3 des Ertrags für ihre Arbeit, das

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_190.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)