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vgl. 6, 386, 7, 228) und einen andern Theil die Stadt Heilbronn 1368 um 63 Pfd. Heller jährlichen Hellerzins. Zu ihm gehörten Äcker, Weingärten, Wiesen, Holz, Weiden und Zinsen als Lehen; darunter war der halbe Nordberg (Wartberg). Die andere Hälfte des Waldes auf dem Nordberg hatte die Stadt bereits von denen von Ebersberg erkauft.

Im Jahr 1377 trat Heilbronn dem großen schwäbischen Bunde bei. Kaum war dieser Bund geschlossen, so wurde er von den Herzogen von Bayern angefallen; denn die Fürsten waren stets auf die Städte eifersüchtig und so lag Heilbronns Handel mit Nürnberg abermals darnieder, weil auf der Straße dorthin kein städtisches Handelsgut mehr sicher war.

Pfalzgraf Ruprecht und der Markgraf von Baden zogen vor Heilbronn. Man schloß die Thore und die Schützen auf den Mauern hielten sich so gut, daß die Fürsten wieder abzogen, nachdem der Pfalzgraf vorher noch hatte die Reben und Bäume umhauen und das Feld verheeren lassen. Nur das Gut der Klöster und Geistlichen verschonten die Fürsten. Als jedoch die Belagerer abgezogen waren, zerstörten die Heilbronner auch diese Güter.

Ein großes Sterben folgte, so daß in Heilbronn gegen 1600 Menschen an Beulen gestorben sein sollen. (Stälin 3, 348.)

Nun zog auch Eberhard der Greiner gegen die Städte zu Feld, und Heilbronn schickte 54 Lanzenknechte zum Städteheer, das aber am 23. August 1388 bei Döffingen von den Württembergern geschlagen wurde.

K. Wenzel brachte 1389 einen Landfrieden zu Stande und verbot alle Bündnisse. Die Fehden hörten aber noch nicht auf, mit Wimpfen und Weinsberg verbunden, mußte Heilbronn 1396 eine ernstliche mit Conz von Nydeck und seinen Gesellen ausfechten.

1398 suchte Heilbronn Schutz durch ein Bündniß mit Mainz, Trier und vielen Fürsten und Städten am Rheine, und 1399 schloß es mit Wimpfen ein Schutz- und Trutzbündniß, das ein Jahrhundert lang in ungefälschter Treue gehalten worden ist.

Die Einkünfte der Stadt waren um das Jahr 1400 schon sehr bedeutend. Nur innerhalb drei Monaten warfen das Umgeld und die Zölle 865 Pfd. Heller, das Kaufhaus 235 Pfd., der Viehzoll 96, der kleine Zoll 114, das Beedengeld 241, die Freveln, der Klagschatz von neu angenommenen Bürgern, die Spielgelder und Nachtgänge 85, das Frauenhaus 12 Pfd. Heller ab.

Heilbronn hatte auch im Auslande einen guten Namen, so daß

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_213.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)