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und drängten die Franzosen bis Marbach zurück. Allein schon 10./20. Aug. 1644 besetzte Mercy mit Bayern Heilbronn und vereinigte sich hier mit dem Kaiserl. General Hetzfeld. Erst Ende Sept. zogen sie an den Rhein.

Am 19./29. Jan. 1645 bezogen 16.000 Franzosen unter dem Herzoge v. Enghien ein verschanztes Lager zwischen Heilbronn und Neckarsulm. Mercy wollte nach der Mitte Juni helfen, wurde aber von Enghien bis Mergentheim zurückgedrängt. Enghien begab sich krank nach Paris, nachdem er zuvor am 4./14. Aug. sein Heer dem General Turenne übergeben hatte.

1500 Mann Kaiserliche unter dem Obersten Kaspar hatten Heilbronn besetzt, und der Vertheidigung wegen alle Gärten vor der Stadt rasirt. Am 21. Aug. kam das französisch-weimarsche Heer unter Turenne über Weinsberg heran und lagerte sich vom Stiftsberg an bis Bökingen. Turenne beschoß Heilbronn, hob aber die Belagerung Heilbronns am 4./14. Sept. auf und zog nach Hall, als die Bayern von Waiblingen her anrückten. Am 30. Sept. kam die ganze bayerische Armee (16.000 Mann mit 57 Geschützen und einem Trosse, der zwei Tage lang währte) unter Erzherzog Leopold und General-Feldmarschall Gallas nach Heilbronn, zog aber nach 8 Tagen wieder nach Hall, eine Besatzung von 400 Mann zurücklassend. Aber schon am 8. Oct. war Erzherzog Wilhelm wieder in Heilbronn, belagerte Wimpfen und nahm es mit Accord, nachdem 2666 Mal in diese Stadt gefeuert worden war.

Als sich am 15./25. August 1646 die Schweden näherten, machte sich der bayerische Commandant Royer, welcher Verstärkungen erhalten hatte, auf eine Belagerung gefaßt, und ließ das Armenleuthaus nebst Kirchlein abbrechen.

Die schwedisch-französische Armee unter den Generalen Wrangel, Königsmark, Turenne und Douglas verließ Sept. die Gegend von Heilbronn, steckte noch vorher am 21. und 22. Aug. den Heilbronner Wald an zwei Stellen an und zog nach Donauwörth. Am 1. und 2. Sept. rückten 1200 kaiserliche und bayerische Reuter in Heilbronn ein.

1647, 17./21. März räumten die Kaiserlichen und Bayern Heilbronn und die Franzosen unter Turenne zogen ein. Als der Marschall mit seinen Franzosen und mit der Weimarischen Armee nach Flandern marschiren wollte, fielen 11 Reiter-Regimenter der letzteren von ihm ab, er verfolgte sie bis zur Tauber und kehrte nach Heilbronn zurück, wo dann auch die übrigen Deutschen den

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_226.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)