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Bayern und 200 Reitern ins Quartier. 1691 sammelten sich im Mai unter dem Kurfürsten von Sachsen 40.000 Deutsche in und bei Heilbronn, bis am 13./24. Mai General von Steinau mit 16 Regimentern (20.000 Mann) und am 5./15. Juni der Churfürst mit den übrigen an den Rhein rückten. 1692 war im Juni der Markgraf von Baireuth 4 Tage in Heilbronn, wo er einige Truppen sammelte und nachrückte.

Am 17./27. Sept. wurden die Deutschen bei Ötisheim geschlagen, und der größte Theil zog sich auf Heilbronn zurück. Sie lagerten bei Sontheim, rückten wieder bis Heidelberg vor, wagten aber nicht, es zu entsetzen. Der Heilbronner Deutschordens-Commenthur Generallieut. Georg Bernh. v Heidersdorf war Commandant in Heidelberg geworden. Er übergab aber Schloß und Stadt allzubald den Franzosen, welche jenes in Ruinen verwandelten. Heidersdorf wurde deshalb in Heilbronn am 2. Juli aus dem Orden gestoßen und als General cassirt.

1693 im Mai zogen 20.000 Deutsche unter dem Markgrafen Ludwig von Baden nach Heilbronn, mußten aber bei Sinzheim umkehren, weil Marschall de Lorge mit 70.000 Franzosen anrückte, die bald darauf zwischen Klingenberg und Groß-Gartach ein Lager bezogen und 200 Geschütze aufstellten, mit denen sie im Mai und Juni das verschanzte Lager der Deutschen zwischen Heilbronn und Thalheim beschoßen. Ein Versuch der Franzosen, über den Neckar bei Klingenberg zu setzen, scheiterte an der Tapferkeit der Bayern, die sich bei Horkheim schnell verschanzten, und nachdem die Franzosen auch die Brücke bei Heilbronn vergebens zu erstürmen suchten, zogen sie sich am 30. Mai/9. Juni nach Bruchsal zurück.

Im Juli lagerten sich Hessen mit 12 Kanonen bei der kleinen Aue und zogen an den Rhein.

Bei Ober-Riexingen vereinigten sich der Dauphin und Marschall de Bouffleurs an der Spitze einer neuen Armee mit dem Marschall de Lorge, so daß die Franzosen 60.000 Mann zählten. Der Markgraf von Baden nahm im Juli eine feste Stellung zuerst zwischen Neckarsulm und Kochendorf, dann bei Sontheim und Thalheim. Nachdem die deutsche Armee durch 6000 Sachsen unter ihrem Churfürsten auf 45.000 Mann angewachsen war, schlug sie am 23. Juli/2. Aug. 7 Colonnen Franzosen bei Gruppenbach zurück, die hierauf Württemberg viel verwüsteten und plünderten.

Der Markgraf rückte im August bis Eppingen vor, und Heilbronn

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_229.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)