Seite:OAHeilbronn 252.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Abstatt 141 Bürger
od. B.-Wwen
mit 331 m. 327 w. zus. 658 Einwohner.
Happenbach   37     "   "    68  "   75  "   "    143       "
Vohenlohe     2 Pächter   "      3  "     3  "   "        6 ohne Dienstb.
Wildeck     5 Familien   "    11  "   12  "   "      23 Personen.
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
185     "   "  413  " 417  "   "    830      "

Obgleich die Happenbacher größtentheils fleißig und sparsam sind, so ist doch diese Gemeinde die ärmste des ganzen Oberamts, weil sie durchaus keinen Grundbesitz oder sonstige Einkünfte hat. Während z. B. pro 1. Julius 1853/54 in Happenbach an direkter Staatssteuer aus Gebäuden, Feldgütern etc. 225 fl. umgelegt worden sind, betrug der Gemeindeschaden 650 fl. und der Zehenten und die Gülten 47 Scheffel Früchte und außerdem noch baar 349 fl.

Auf der Heilbronner Markung stund der längst abgegangene Ort

Altböckingen,

östlich vom Neckar zwischen dem Trappensee und Jägerhausberg, dessen westliche Weinberghalde noch jetzt „im Bekinger“ heißt.

In den alten Urkunden des Heilbronner Spitals wird im Gegensatze zu dem westlichen Ort, dem jetzigen Dorfe Böckingen, der Name des östlichen abgegangenen Orts „Beckingen“ geschrieben.

Unser mit dem jetzigen Dorfe nicht zu verwechselndes Altböckingen gehörte ursprünglich zum königlichen Kammergute Heilbronn.

Nach dem Stiftungsbriefe der Öhringer Stiftskirche vom Jahr 1037 vertauschte Graf Hermann (von der Familie des Gründers dieses Stiftes) einige Jahre zuvor die Hälfte der villa Bocchingen nebst einem Weinberge daselbst an das Hochstift Würzburg (Württ. Urk.-Buch 1, 263), welches späterhin im Besitz der Oberlehensherrlichkeit über den Ort überhaupt erscheint. Am 27. Juli 1225 bekannte K. Heinrich (VII.) von diesem Hochstift die villa Bochingen zu Lehen zu tragen (vgl. Heilbronn).

Im Jahr 1238 wollte Bischof Hermann von Würzburg ein Benediktiner-Nonnenkloster in diesem Böckingen gründen. Dasselbe wurde jedoch nicht allhier, sondern in Leuterstein (Markung Massenbachhausen) errichtet, aber bereits ums Jahr 1245 nach Frauenzimmern verlegt. Einen hiesigen Hof, welchen die Nonnen besaßen, vertauschten sie aus Anlaß dieser Übersiedlung eben im Jahr 1245

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_252.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)