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Im Jahre 1225 (Heid. Wimpfen 66) schenkte der edle Ritter Wilhelm, Reichsvogt in Wimpfen, einen Hof zu Hüpfelbeuren, den er von seiner Gemahlin (wahrscheinlich aus dem Geschlechte der Grafen von Laufen) ererbt hatte, dem Spitalmeister des Heiligengeistesordens zu Stephansfelden, Rufach und Wimpfen, welche Schenkung im Juni 1238 von Kaiser Friedrich II. bestätigt worden ist (Hupphilbura. Huillard Hist. Frid. II. 5, 212). Desgleichen im Jahre 1250 schenkte derselbe Ritter mit Einwilligung seines Sohnes Wilhelm und seiner Tochter Elisabeth alle seine in Hipfelbeuren gelegenen Güter, nur die Fischteiche und 10 Jauchert Acker ausgenommen, demselben Spital, mit der Bedingung, daß, wenn es die Nothdurft erforderte, er die Abnutzung dieser Güter bis zu Ende seines Lebens sich vorbehalte. König Wilhelm bestätigte am 2. März 1255 dem Spital all diese Besitzungen.

Die Conventualen des Heiligengeistordens-Spitals zu Wimpfen, welchen der Hipfelhof zunächst zur Benützung überlassen war, führten eine schlechte Wirthschaft, weshalb der Ordensgeneral in Rom im Jahre 1376 klagte, daß die Vorsteher dieses Spitals Gelder verschleudert und Güter an Juden und Christen verpfändet hätten. Er ordnete an, der Convent in Wimpfen solle nur einen Theil der Einkünfte für sich gebrauchen, und den anderen auf die Verpflegung der Kranken und Siechen verwenden.

Im Jahre 1471, als ein Vertrag des Spitalmeisters und Convents mit der Stadt Wimpfen zu Stande kam, erhielt diese einen Theil der Güter für den Zweck der Krankenverpflegung und der Convent zu seiner Sustentation den Hipfelhof nebst dem Zehnten zu Flein u. dergl., und im Jahre 1503 kam, weil Irrungen entstanden waren, wieder ein Vergleich zu Stande.

Der größte Theil des Hipfelhofs gehörte dem Spitalmeister; allein einzelne Theile standen auch anderen zu.

So beschwerten sich 1450 die Heilbronner über die württembergischen Amtleute zu Laufen, daß sie einen armen Mann (Leibeigenen) auf dem Hipfelhof, der doch in die Leibeigenschaft Hansens von Sickingen auf dem Scheuerberg gehöre, gefangen gelegt hätten.

1288 baten die Spitalherren die Edlen von Weinsberg, Cuno und Conrad, um Schutz und Schirm für den Hipfelhof, worüber diese einen Schirmbrief ausstellten.

Als 1504 Herzog Ulrich von Württemberg Weinsberg nebst Zugehör erobert hatte, stellte er 1506 dem Heiligengeistspital in Wimpfen einen Schutzbrief aus. Für diesen Schutz mußte das

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_290.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)