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1837 wurde das Schulhaus abgebrochen und mit 3780 fl. ein neues erbaut, wozu der Staat 500 fl. beitrug und Freiherr Friedr. Franz Carl Dietr. von Gemmingen 100 fl. schenkte.

Derselbe machte 1842 zu Ehren seines Vaters, des in Reutlingen verstorbenen Kgl. Regierungsdirectors Carl Ludwig Dietrich von Gemmingen, eine Stiftung von 1000 fl. zur Unterstützung der Ortsarmen.

1844 erkaufte die Gemeinde vom Staate das damalige Pfarrhaus um 1017 fl. und verbesserte es mit einem Aufwand von 577 fl., um es als Armenhaus zu gebrauchen.

1851 wurden wieder 1000 fl. aufgewendet, um den schön gelegenen Kirchhof zu erweitern.

Auch das Rathhaus ist gering.

Nachdem Fürfeld seinen eigenen Adel verloren hatte, kam es zu Anfang des 15. Jahrhunderts in den Besitz der Edlen von Helmstatt, und zwar als Lehen des Hochstiftes Worms. In Besitz dieses Lehens erscheint z. B. 1427 Peter von Helmstatt, Rabans Sohn (Schannat Ep. Worm. 1, 271).

Im Jahre 1493 wohnte in Fürfeld Reinhard von Helmstatt, aber 1516 verkauften dessen Söhne Sebastian und Burkardt Burg, Stadt und Mark um 40.000 fl. an Dietrich, Wolf und Philipp von Gemmingen, Söhne des Pleikard von Gemmingen, und so entstand die Gemmingen-Guttenberg-Fürfelder Linie, die noch jetzt Schloß, Güter etc. besitzt.

Bischöflich Wormsisches Mannlehen blieb Fürfeld wie Bonfeld (dessen Geschichte vieles enthält, was auch auf Fürfeld Bezug hat) bis zur Auflösung des deutschen Reichs.

Die evangelische Lehre predigte bereits 1520 Magister Martin German (welcher 1556 als hiesiger Pfarrer die Concordien-Formel unterschrieb).

Nach der Nördlinger Schlacht 1634 wurde das Schloß und das Städtlein von den Kaiserlichen zerstört, so daß die meisten Einwohner entflohen.

1688 verwüsteten die Franzosen Schloß und Flecken.

Im Jahre 1742 auf der Reise nach Frankfurt, wo er zum römischen Kaiser gewählt wurde, übernachtet hier am 15. Januar Churfürst Carl Albrecht von Bayern mit seiner Gemahlin und seinem Sohne und Nachfolger im Churfürstenthum, Max Joseph III., bei dem Director Freiherrn von Gemmingen.

Nachdem Württemberg durch Napoleons Tagbefehl d. d. Schönbrunn

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_296.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)