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Unachtsamkeit eine Feuersbrunst, welche in 3 Stunden den größten Theil des Fleckens in Asche legte.

Im Jahre 1693 fanden Cantonnements der Franzosen statt; 1701 8. Oktober lagen bei Großgartach Zantbekische Husaren, 1702 16. August Forgatsche Husaren und das Hauptquartier.

1704 am 8. Juni stand hier ein Theil der englischen Infanterie und Marlborough selbst, desgleichen nach dem bei Höchstädt am 13. August erfochtenen Sieg ebendieser General am 2. Sept. d. J. (Marlborough Lettres and dispatches I, 301. 446).

1734 war Lager der kaiserlichen Armee bei Großgartach.

1742 2. Februar lagen Franzosen in Großgartach und Gegend.

1799 29./30. August wollten die Franzosen plündern. Sie zogen sich aber zurück, als Sturm geläutet wurde.

1805 im Oktober hatte Großgartach viele Franzosen im Quartier, und in den folgenden Kriegen bis 1816 hatte es wie die ganze Gegend viel Quartier und Kriegskosten zu tragen.

Bis zur Ablösung hatten am großen Frucht- und Weinzehnten Odenheim 5/6, das Stift Wimpfen 1/6, am kleinen und am Blutzehnten Odenheim 3/6, Wimpfen 1/6, der Pfarrer 2/6.

Der Wartthurm auf dem Heuchelberg mit einem Eingange in einem oberen Stocke ist von Eberhard im Bart erbaut worden. Die Grafen von Württemberg mußten sich aber 1483 gegen das Stift Odenheim verschreiben, daß der Wartthurm diesem unschädlich sein solle.

Da man von diesem Höhenpunkte aus die Wartthürme bei Heilbronn und Besigheim, und nach Wunnenstein, Sternenfels, Michelsberg, Steinsberg schauen kann, so war schon vorher ein Thurm auf diesem nördlichen Theile des Heuchelbergs, der deswegen schon lange auch der Wartberg bei Großgartach genannt worden ist.


Horkheim,
Gemeinde III. Classe, Pfarrdorf, mit 569 evang. Einwohnern und 72 Israeliten, zur Synagoge Sontheim gehörig.

Dieses reinliche Dorf ohne oberirdisches Quellwasser, aber reichlich versehen mit Pumpbrunnen, die gutes Wasser liefern, liegt Klingenberg gegenüber, wo eine Fähre über den Neckar führt an einer grünen Aue, die bei Hochgewässern vom Neckar überschwemmt wird, der zuweilen auch die untersten Häuser des Dorfes erreicht.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_304.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)