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deß Edlen und Vesten Philip Christoph Lämblins erster Gemahl, deren u. s. f.

Die Kirchenbücher reichen blos bis 1666. Der erste Eintrag im Taufbuch ist der eines Mädchens, dessen Eltern sind Junkher Wilhelm Ludwig Seybold von und zu Horkheim und Frau Susanna geborne von Hallweil. Diese ist im Jahre 1684 Wittwe, wo sie, als solche, unter Taufpathen eingetragen ist. Im Jahre 1701 steht sie wieder unter den Taufpathen eines Kindes, dessen Eltern sind: der Reichsfrey Wohlgebohrne Herr Ferdinand Johann von Engelbronn und Frau Mutter Maria Elisabetha Seyboldin von und zu Horkheim; dieser Herr von Engelbronn findet sich sodann öfter im Taufbuch.

Im Jahre 1727 finden sich sodann als Eltern eines Knaben: Carl Friedrich Johann Ernst Christian von Schütz und Frau Johanna Ludovika Regina geb. von Engelbronn, und unter den Taufpathen steht: Maria Elisabetha von Engelbronn geb. von Seybold nati avia. Von dort an finden sich im Taufbuch keine auf die Schloßbesitzer bezügliche Notizen mehr; dagegen steht im Copulationsbuch vom Jahre 1762 Herr Johann Heinrich Elieser Buhl, churpfälzischer Kriegsrath, und Jungfer Henrika Ludovika, Herrn Ferdinand Heinrich Wölffings Herzogl. Württemberg. Hofraths eheliche led. Tochter, copulirt mit Herzogl. Würtemberg. gnädigster Erlaubniß ohne Proclamation und wegen Unpäßlichkeit nach Herzogl. gnädigster Dispensation im Schloß den 3ten May.

Klingenberg (welches 1642–1647 ein Filial von Horkheim war) gegenüber liegt eine große Kiesbank, wo Schiffe gebaut und ausgebessert werden, denn Horkheim ist die Heimath mehrerer Schiffer, von denen jetzt einige bis Holland fahren.

Auf den übrigen Seiten umgibt ein Obstwald das Dorf, und weiterhin liegen die Äcker, welche im milden Heilbronner Thale und auf wärmehaltenden Muschelkalkfelsen gelegen, mit denen bei Laufen zuerst in Württemberg den Sicheln der Schnitter entgegen reifen.

Die Weinreben auf den Terrassen des Muschelkalkes am rechten Schozachufer geben einen guten Wein.

So leben die Einwohner von Feld- und Weinbau und von der Schifffahrt. Sie zeichneten sich längst durch geordnete Haushaltung und Sparsamkeit vor vielen anderen aus, was die schöne Folge hat, daß sich in Horkheim sehr wenige Arme und gar keine Bettler vorfinden.

Zwei Horkheimer, Philipp und Christof Gmelich, siedelten sich

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_306.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)