Seite:OAHeilbronn 310.png

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Stauden-, Merklins-, Münzings-, Spital-, Mönchs-, Nonnen-, großen und kleinen Präsenz-, Diezen- und Heiligen-Hof. Die Güter aus den 4 erstgenannten Höfen waren auch noch handlohnpflichtig. Der Heilbronner Spital aus 2 Lehenhöfen; das von Gemmingensche Rentamt zu Thalheim bezog einige Gülten und Landachten. Horkheim gehörte früher zum Oberamt Weinsberg, und wurde von diesem gegen Wimmenthal, das bis 1803 dem Kloster Schönthal, von da an zum Oberamt Heilbronn gehört hatte, 25. April 1807 an dieses Oberamt abgetreten.


Kirchhausen,
Pfarrdorf (seit 2. Sept. 1833 in der) II. Classe, mit 1201 katholischen und 20 evangelischen Einwohnern (letztere nach Biberach eingepfarrt).

Kirchhausen liegt an beiden Seiten der Landstraße, welche von Heilbronn über Fürfeld und Sinzheim nach Heidelberg führt, in einem von Hügeln umgebenen Thale. Mitten im Dorfe an dieser Landstraße steht die neue Kirche mit dem 1468 erbauten viereckigen Thurme, und nicht weit davon das Schloß, in welchem die Amtleute wohnten (s. unten), und das jetzt die Gemeinderathsstube, Schulen und Gefängnisse enthält.

Weiter unten liegt eine Mahlmühle mit 3 Gängen am Kehlenbach, der auf Kirchhausener Markung entspringt.

Der Namen eines Hügels zwischen Kirchhausen und Bonfeld „auf der Wart“ weiset darauf hin, daß hier einst ein Wartthurm stand.

Auf ursprünglich gräflich Calwische Herrschaft in diesen Gegenden weist hin der Besitz einer Nebenlinie dieser Grafen, der Grafen von Vaihingen. Solche hatten die Oberlehensherrlichkeit über einen Haupttheil, welcher im 14. Jahrhundert von ihnen an die Grafen von Württemberg überging.

Der hiesige Ortsadel, die Herren von Kirchhausen, trugen das adelige Hauptgut von diesen Grafen zu Lehen: von den Grafen von Württemberg bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts Eberhard von Kirchhausen und sein Bruder Beringer je die halbe hiesige Burg (Sattler Grafen 4 Beil. Nr. 61 S. 270) und es wurde in diesem Besitz – ersterer von seinen Söhnen Gerhard (welcher auch 1/3 der Burg Hohenstein als Lehen besaß) und Werner, letzterer von seinem Sohne Wilhelm beerbt.

Genannter Gerhard starb kinderlos und sein Bruder Werner

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_310.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)