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Die Stallfütterung ist seit 1806 eingeführt; Pferde sind selten.

Es gibt in Untereisesheim nicht so viele wohlhabende Landleute, wie in Obereisesheim; in neuerer Zeit nimmt jedoch der Wohlstand auch in Untereisesheim von Jahr zu Jahr zu.

Das Dorf ist reinlich und hat ergiebige laufende Brunnen; Pfarrhaus, Schulhaus und Rathhaus sind ziemlich neu.

Die Kirche wurde nach einem Denkstein an ihrer Südseite im Jahre 1738 neu erbaut.

Aus der älteren Kirche sind Grabsteine darinnen aufgestellt worden. Am Chor stehen vier von denen drei durch Stühle verdeckt sind, der unbedeckte wurde dem edel und vest Hans Jacob von Lommersheim, gestorben 27. Septbr. 1592 errichtet und enthält sein Wappen und die Wappen derer v. Stein; v. Rüdt und v. Sternenfels.

Neben der südlichen Kirchenthüre stehet ein noch älteres Epitaphium mit einem knieenden Ritter und vier Wappen, worunter das Lommersheimer’sche und das v. Sturmfeder’sche.

An einen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbauten viereckigen Thurm aus fünf Stockwerken bestehend, in welchem die Glocken hängen, ist die Westseite der jetzigen Kirche angebaut, und seine rundbogige Thüre bildet das Hauptportal der Kirche. Über diesem Rundbogen sind zwei Wappen (wobei das Lommersheim’sche) ausgehauen.


Untergruppenbach,
Das Pfarrdorf II. Classe, Untergruppenbach mit 880 Einwohnern, der Weiler Obergruppenbach mit 146 Einwohnern, der Weiler Donbronn mit 264 Einwohnern, das Schloß Stettenfels mit 6 Einwohnern, zusammen 1296 Einwohner, worunter 7 Katholiken, Filialisten von Heilbronn.

Die zusammenhängenden Orte bilden den nordöstlichen Theil des Oberamtsbezirks und liegen an den südlichen Abhängen der waldigen Höhen, welche mit dem Löwensteinergebirge zusammenhängend zwischen Sulm und Schozachthal bis zum Neckarthal bei Heilbronn hinziehen, wo sie am Wartthurme und Jägerhaus endigen.

Stettenfels die uralte Burg liegt am Rande eines Bergvorsprungs. Am Fuße desselben breitet sich das Pfarrdorf aus, weiter aufwärts liegt Obergruppenbach in einem Thaleinschnitte und oben an der Straße nach Heilbronn Donnbronn.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_349.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)