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Dieser Bezirk gehörte zu den Besitzungen der Grafen von Calw-Löwenstein, und später den Herren von Weinsberg.

Gruppenbach tritt erstmals in die Geschichte ein, als 1109 der Ritter Konrad von Merlenheim das Kloster Hirschau mit 21/2 hiesigen Hufen beschenkte (Cod. Hirsaug. 36a).

Zwischen 1127–47 bedachte Konrad und Otto Gebrüder von Weiler dasselbe Kloster mit 5 hiesigen Huben (ib. 43b). Von sonstigen Klöstern war Schönthal bereits 1237, von Stiftern das zu Backnang 1245 hier begütert.

1277 29. April trugen Engelhard der ältere und Konrad der jüngere von Weinsberg die beiden Gruppenbach, den Hof Donnbronn und den kleinen Ort Kapfenhart (zwischen Flein und Ilsfeld) d. i. die Herrschaft Stettenfels dem Pfalzgrafen Ludwig II. um 300 Pfund Häller zu Lehen auf (Tolner Hist. Pal. Urk. 75) und noch jetzt führt Gruppenbach den churpfälzischen Reichsapfel in seinem Ortswappen.

Im 14. Jahrhundert gehörte die Herrschaft Stettenfels, der auch noch Wüstenhausen einverleibt war, denen von Sturmfeder.

Ein Grabstein bei der Gruppenbacher Kirche hat die Umschrift anno domini MCCCLXI obiit Engeltrude Sturmfedrin in die Benedicti (21. März 1361).

Von Schwigger von Sturmfeder war die Herrschaft 1442 an Württemberg zeitweilig verpfändet gewesen, als Friz Sturmfeder sie mit der Vogtei den 25. Juli 1462 an Raban von Helmstatt für 5020 fl. verkaufte.[1]

1478 erhielt von diesem Raban von Helmstatt das Schloß Stettenfels Göz von Adelsheim. Dieser wurde Landvogt im Elsaß, später churpfälzischer Hofmeister und starb 1485 in Heidelberg. Derselbe hinterließ zwei Söhne, Zeisolf und Stephan, von denen ersterer am 1. März 1502 mit dem Blutbann zu Stettenfels als Reichslehen von Kaiser Maximilian belehnt wurde.

Als aber 1504 Herzog Ulrich von Württemberg die Churpfalz bekriegte, eroberte er auch die Herrschaft Stettenfels mit Gruppenbach u. s. w.

Sofort wurde Conrad Thumb von Neuburg, der vertrauteste Rathgeber des jungen Herzogs und sein Erbmarschall, welcher ihm große Dienste in diesem Kriege erwiesen hatte, 1507 vom Herzoge


  1. Regesten über die Geschichte von Stettenfels vom Jahre 1462 an, s. bei Reyscher, Statutarrechte 210.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_350.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)