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sich auch bey unserm Sontheim, südlich vom Dorfe, auf einem besonders vermarkten Bezirke, Hohenrain genannt, noch Überreste, welche von einem Schlosse zeugen, und der Sage nach auch von einem herrühren. S. 68. 69. 86.


41. Sunderbuch,

ein kath. vormals Zwiefaltisches Dörfchen, auf der Höhe bey Zwiefalten, eine starke Stunde von da und 5 St. von Münsingen, mit 187 (1823. 192) Einwohnern, Filial von Zwiefalten, C.A., F.A. und R. Zwiefalten.

Der Name wird früher immer Sunderbuch und nicht Sonderbuch geschrieben und gedruckt gefunden, und seine Ableitung von ’s unter Buch – im Gegensatz von dem obern Buch oder Wald, ist nicht unscheinbar.

Den großen und den kleinen Zehnten bezieht der Staat, der Heu- und Öhmdzehnte ist unter den Lehenzinsen begriffen.

Gefälle bezieht der Staat, aus 21 Falllehen und aus Zinsgütern

Geld 53 fl. 42 kr. Dinkel 37 Sch. 71/2 Si. Haber 45 Sch. 53/4 Si. ferner 4 Si. 3 V. 4 E. Hanfsaamen,
und der Ortsheilige 6 kr.

Der Ort liegt am Abhang des Gebirgs gegen das Achthal. Er ist weitläufig gebaut und hat, wie alle Zwiefaltischen Filialien, eine Capelle. Über die besondern Bevölkerungsverhältnisse, s. S. 57 etc.

Der Ort ist arm; die Gemeinde hat wenig Einkünfte. Im Jahre 1728 setzte das Kloster Zwiefalten einen Scharfrichter und Kleemeister nach Sunderbuch, was von Seiten Würtembergs großen Widerspruch fand. Vormals hatte der Ort seine eigenen Edelleute. Im Jahr 1132 schenken die Brüder Ulrich und Rupert von Sunderbuch dem Kloster einen Wald bey Wimsheim, Maisenhart genannt, und ihre Schwester Mechtilde von Dirmetingen vermacht dem Kloster Güter zu Stainkart; eben so Herbart von Sunderbuch. S. Bach. Ihr Schloß lag auf einem Hügel bey Sunderbuch, wo man noch Überreste findet.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)