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und 1000 fl. für das Dorf Schaffhausen an der Würm gegeben (Orig. im Staatsarch.).

Das Haus, genannt Mühle am Neckar bei der Mühle gelegen, wozu auch die Vogtei über Neckar-Tenzlingen gehörte, besaßen die von Rieth, sammt Wasser, Baumgarten, Wald, Zinsen etc. Es war Lehen vom Abte von Reichenau (Schmid Landbuch). Von den Rieth kam das Haus an die Kayb; Benz K. genannt von der Mühl verkaufte es 1406 sammt Zugehör und Leibeigenen in Rieth an Graf Eberhard von Württemberg für 1330 Pfd. Heller (Orig. in Stuttg., Sattlers Topogr. 168) und an ebenselben Grafen veräußerte im Jahr 1416, Dec. 6., Ursula, geborne Kayb, Gemahlin Burkhard Schillings, einen Theil der Vogtei, viele Leibeigene und Güter zu Tenzlingen, mit Einwilligung ihrer Söhne (Gabelk., Sattler a. a. O.). Sein Lehen hatte der Abt von Reichenau schon im Jahr 1406 dem Hause Württemberg geeignet (Orig. Urk. in Stuttg.), welches dasselbe seinerseits den Kayben vergab; im Jahr 1471 aber ließ Graf Ulrich von Württemberg dem Jörg Kayb diesen Besitz wegnehmen, um damit dessen Schulden zu bezahlen (Schmid Landbuch, Gabelk).

Die von Oßweil hatten 1368 und 1398 Güter allhier als Lehen von Württemberg; Reinhard von Münchingen, dessen Mutter eine von Oßweil war, erbt davon und verkauft seinen Theil 1484 an Burkhard Schilling (Gabelk.).

Das Dorf war eine Eingehörung des alten Amtes Nürtingen. Der Pfarrei wird bereits 1295 gedacht. Peter von Rieth verkauft den Kirchensatz, den er von Württemberg zu Lehen trägt, 1365 an Benz Tettinger, Kirchherrn zu Metzingen; 1448 aber übergibt Graf Ulrich von Württemberg den Kirchensatz sammt Zehnten dem Stifte Oberhofen. Dieses erlaubt 1488, daß der Widumhof in zwei Theile getheilt werde. – Rugger und Rudolph von Breitenstein verkaufen Unserer Frauen Altar einige hiesige Güter. Das Kloster Hirschau besaß 2 Höfe; einige weitere Rechte waren mit dem Lehen Neurieth verbunden. – Am 8. Juni 1588 war ein großes Gewässer, das einige Häuser wegriß; 1609 herrschte die Pest. – Über das Geschlecht der v. Rieth zur Mühle s. Altenrieth; der Kaufbrief von 1406 führt auf: „den Bomgarten dabei, item ein guter schöner, weiter Bomgarten ligt auch am Necker.“ Herr der Burg ist schon 1363 Benz Kayb. Württemberg verkauft sie 1440 um 200 Pfd. Heller an Wilhelm Dürner von Dürnau; wie sie später wieder an die Kayb kam, ist unbekannt. Vermuthlich wurde die Burg im Mai 1525 durch die Bauern verbrannt (Martens a. a. O. S. 229). – Bevor Graf Eberhard den Ludwig Württemberger mit der Hälfte von „Hamatweiler“ belehnte,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_183.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)