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anderer Geschlechter, als der Hochberg, Hachberg, Hochburge, Hohenburge, Honburg, Homburg, Huneburc u. s. w. und die in ältern Zeiten selten genaue Rechtschreibung dieser verschiedenen Geschlechter.

Die älteste Meldung von den Grafen von Hohenberg kommt unter dem J. 933 vor, wo Georg, Graffe zum Hohenberg, der Schlacht gegen die Hunnen auf dem Leuschberge bey Merseburg, und dem darauf zu Magdeburg gehaltenen Turniere beygewohnt habe (?); 942 thun die Chroniken Meldung eines Wilhelm Grafen zu Hohenberg; 984–93 eines Ezel und seines Sohns Clemens; 1057 wieder eines Clemens. Der letztere hatte 2 Söhne, Rueland und Cunrad, und 2 Töchter, Agata und Agnes. 1098 war Cunrad dem Kaiser (Heinrich IV.) widerspenstig und rebellisch, Agatha war die Gemahlin Luzens (Ludwigs) von Landau-Grüningen und Wuhlenstetten, Agnes aber die Gemahlin Gottfrieds von Zimmern.

Berthold von Hohenburg, der in dem Stiftungsbrief von Alpirspach 1095 unter den Zeugen vorkommt, ist wohl irrig als der erste in Urkunden vorkommende Graf von Hohenberg angenommen worden: er war wohl ein Ministerial des Grafen Alwicus von Sulz, auf der Burg Hohinburg nicht weit von da. 1119 lebte als Mönch zu Zwiefalten, und wanderte nach Claderban in Böhmen, Cuno, Graf von Hohenberg, Herr von Böttingen und Bühl, vir illustrissimus, der Erlauchte genannt. 1126–1138 lebte Graf Heinrich auf der Burg Hohenberg bey Rottweil; zu ihm soll sich Conrad v. Hohenstaufen vor Kaiser Lothar geflüchtet haben. 1125 hatte eine Gräfin von Hohenberg den Grafen Wilhelm von Aichelberg zum Gemahl. Auch wird 1125 Bruno, Graf von Hohenberg, als Stifter des Klosters St. Mergen in der Bulle Papsts Honor II. benannt. Um die nämliche Zeit lebte Graf Rudolph, er war mit einer Gräfin v. Pfirt vermählt, aus welcher Ehe 2 Söhne, Ulrich und Rudolph, entsprossen. Rudolph, der Vater, und Ulrich sein Sohn, starben im heiligen Lande, Rudolph der Sohn wurde auf der Jagd von einem Hirsch getödtet. Hier verstummt die Sagezeit.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 011. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_011.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)