Seite:OARottenburg 205.png

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Farrenberg liegen am südlichen Abhange desselben die Ruinen der Burg Andeck, nur wenige Überbleibsel zeigen die Spuren derselben. Dann stehen um das Dorf noch ansehnliche Berge umher.

Die beengte Lage des Ortes legt dem Ackerbau manche Hindernisse in den Weg. Gewerbe sind wenige, außer der Spinnerey, die thätig betrieben wird. Der Wohlstand ist ziemlich gering. Der Großzehnte gebührt dem Staate, der kleine und der Heuzehnte, auf ungefähr 3/4 der Wiesen und Länder der von Schillingischen Gutsherrschaft, im übrigen der Pfarrey. Zehentfrey sind 177/8 M. Gärten und 137/8 M. Wiesen[1]. Es ist S. 6 bemerkt worden, daß in den Traditionen von Lorsch die Dalesheimer marca schon im 8. Jahrhundert häufig vorkommt[2]. Es ist kein Zweifel, daß darunter unser Thalheim zu verstehen sey. Auf dem Concil zu Costanz (1414 – 1418) war auch Cunrad Schenk von Thalheim gegenwärtig. 1439 reversiren sich Heinrich und sein Sohn Cunrad die Grezinger von Thalheim, unten an der Vestung Andeck, als sich letzterer an dem dortigen Meßpriester vergriffen, deswegen zu Horb festgehalten, und auf


  1. Der Zehnte des Staats ist auf 9 Jahre an Thalheimer Einwohner für 147 Sch. Dinkel, 70 Sch. Haber, 2 Sch. Gerste, 4 Fdr. Stroh, und 148 fl. 30 kr. für überlassene Noval- und andere Zehentsurrogatgelder verliehen. A. d. H.
  2. Die Urkunden beweisen zugleich auch das Alter der Kirche zu Thalheim. Nach denselben schenkt im J. 873 ein gewisser Wolfrit in pago allemannorum in Daleheimer marca portionem suam in ecclesia illa, quae ibidem constructa est in Hattenhundere. A. d. H.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_205.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)