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e. Das Dobelbach-Thälchen beginnt mit zwei engen Thälchen, das eine von den Kienlen, das andere am Fuß des Sonnenbergs herziehend; nach ihrer Vereinigung erhält das ziemlich tief eingeschnittene enge Thal die Benennung „romantisches Thälchen“, welches sich bei dem Charlotten-Thor mit dem Nesenbach-Thale vereinigt.

Auf der linken Seite:

a. Die Heidenklinge, eine wildromantische Waldschlucht mit den bekannten Wasserfällen, beginnt unweit des Pfaffensee’s und mündet 1/4 Stunde oberhalb Heslach in das Nesenbach-Thal.

b. In der Nähe des Sophieenbrunnens auf dem Hasenberg furcht sich eine Waldschlucht tief ein, und vereinigt sich als ein stilles Wiesenthälchen oberhalb Heslach mit dem Nesenbach-Thal.

c. An der nördlichen Seite des Hasenbergs beginnt mit einer weit ausgerundeten, bald in eine Schlucht übergehenden, Mulde ein enges, tiefeingeschnittenes Thälchen, das sich in der Nähe des Schießhauses verflacht und gegen den Feuersee allmälig in eine sanfte Mulde ausläuft, die sich durch die Stadt (s. S. 2) bis zu dem oberen Schloßgarten zieht.

d. Das Vogelsang-Thälchen nimmt seinen Anfang bei dem Birkenkopf auf dem Hasenberg und führt zuerst als ein enges, weiterhin sich erweiterndes, ziemlich tiefes Wiesenthälchen durch den Vogelsang bis zur Bothnanger Straße, wo sich die rechten Thalgehänge beinahe ganz verlieren, bis es endlich, an der nördlichen Seite der Stadt vorbeiziehend, sich bei den ehemaligen Seewiesen in eine weite Mulde verflacht und in dem oberen Schloßgarten mit dem Nesenbach-Thal vereinigt. Auf diese Mulde zieht ferner ein im sogenannten Falkert beginnendes Thälchen, sowie das Koppenthal, welches am Gähkopf seinen Anfang nimmt und bei dem Catharinen-Hospital ausläuft.

e. Ein kleines, in der Mönchhalde beginnendes Thälchen führt am Fuß des „Rebenbergs“ in das Nesenbach-Thal ein.

f. Auf der Feuerbacher Heide nimmt ein Thälchen seinen Anfang, das, seine rechten Thalgehänge bald verlierend, südlich der Brag vorüberzieht und am Fuß des Rosensteins einmündet.

2) Das Gablenberger Thal beginnt in vielfältig verzweigten Waldschluchten an dem Frauenkopf und an dem Reichberg, zieht als ein freundliches Thal durch Gablenberg und verläßt unterhalb des Orts den Bezirk, um sich bei Gaisburg mit dem Neckar-Thal zu vereinigen.

3) Das Feuerbach-Thal nimmt seinen Anfang in einer tief eingefurchten Waldschlucht bei dem Schwarzwildpark, bildet sich bald zu einem anmuthigen Wiesenthal aus und zieht als solches an der nordwestlichen Bezirksgrenze hin; verläßt diese oberhalb des Orts Feuerbach und führt durch Feuerbach, Zuffenhausen und Zatzenhausen, bei Mühlhausen in das Neckar-Thal.

In die genannten Thäler ziehen von beiden Seiten mehr oder minder bedeutende Schluchten, mit dem Provinzialnamen „Klingen“ bezeichnet, welche die Thalgehänge vielseitig unterbrechen und mit den schön geformten, wohl gerundeten, zwischen diesen Schluchten sich hinziehenden, Vorsprüngen dem Bezirk so viele Abwechslung und Anmuth verleihen.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0005.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)