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Beobachtung der Bewölkung des Himmels nach folgender Scale in Zahlen ausgedrückt:

Ganz heiterer Himmel = 0, 3/4 des Himmels klar = 1, die Hälfte klar = 2, 1/4 klar = 3, ganz bewölkt = 4.

Januar. Februar. März. April. Mai Juni. Juli.
a) klare Tage 05,23 06,80 07,90 09,00 12,30 11,13 13,23
b) trübe Tage 09,70 06,06 06,40 04,50 02,80 03,10 01,50
c) gemischte Tage 16,00 15,14 16,50 16,50 15,90 15,77 16,27
d) neblichte Tage 18,53 16,13 15,25 10,40 03,30 01,10 01,66
e) mittlere Bewölkung 02,92 02,67 02,65 02,13 02,36 02,50 02,73
August. September. October. November. December. Jahr.
a) klare Tage 12,50 12,63 09,43 04,93 05,37 110,56
b) trübe Tage 02,30 02,94 05,43 08,63 09,63 061,97
c) gemischte Tage 16,20 14,43 16,14 16,44 16,00 192,66
d) neblichte Tage 02,70 08,66 13,96 16,00 18,66 125,03
e) mittlere Bewölkung 02,34 02,20 02,54 02,64 02,66 002,92

Die Zahl der trüben Tage beträgt demnach durchschnittlich nicht ganz die Hälfte der klaren, und diese nicht ganz die Hälfte der gemischten. Die Zahl der neblichten Tage, worunter nun solche zu verstehen sind, an denen ein leichter Nebel die umgebenden Höhen umzieht, bis zu solchen, an denen dichter Nebel auf der Erdoberfläche liegt, beträgt nahezu 1/3 des Jahrs und ist am geringsten in den Sommermonaten, am häufigsten in den Wintermonaten. Letztere, die dichten, auf der Erde lagernden, Nebel haben ihren Ursprung gemeiniglich im Neckarthal und reichen mehr oder weniger weit in das Stuttgarter Thal hinauf, so daß nicht selten die höheren Stadttheile Sonnenschein haben, während die niedrigen vom Nebel bedeckt sind. In den Sommermonaten verkündigt eine dünne neblichte Umziehung der südöstlichen bewaldeten Hügel (Bopser) des Morgens gemeiniglich ein im Laufe des Tages ausbrechendes Gewitter. Höhenrauch wird, jedoch nicht jedes Jahr in merklicher Weise, im Mai und Juni verspürt.

7. Geognostische Verhältnisse, Mineralien, Petrefakten.

Das Stuttgarter Thalbecken, sowie das ihm parallele Bothnang-Feuerbacher Thal, ist durchaus in die Formation des Keupers eingesenkt, welche an den Thalgehängen in seltener Vollständigkeit ihrer Formationsglieder ansteht. Nur die höchsten Punkte der umgebenden Höhen haben aufgesetzte Kuppen der untersten Glieder der Liasformation, gleichsam vereinzelte Vorposten der, die Glieder des „schwarzen Jura“ als nächsten Untergrund der Dammerde enthaltenden, Filderebene.

a. Die Thalsohle.

Daß die Formation des Muschelkalks, welche schon eine halbe Meile von Stuttgart im Neckarthal bei Untertürkheim und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0035.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)