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Nach einer allgemein gemachten Wahrnehmung fallen in den Winter (1. November bis 30. April) die meisten, in den Sommer die wenigsten Geburten. Nach Stimmel und Schübler wurden hier im Durchschnitt von 32 Jahren (1770–1789, 1822–1833) geboren: im Winter (Dezember, Januar, Februar) 6078, im Frühling (März, April, Mai) 5902, im Herbst (September, Oktober, November) 5857, im Sommer (Juni, Juli, August) 5855 Kinder. Werden die Zeiten der Geburt auf die der Empfängniß zurückgeführt, so fallen die meisten Empfängnisse in die Zeit des Frühlings und, da der Februar die höchste Geburtenzahl hat, gerade auf den Wonnemonat Mai, indeß die kleinste Zahl der Empfängnisse dem Herbste angehört.

c. Das Übergewicht der männlichen Geburten über die weiblichen ist gleichfalls eine allgemeine Wahrnehmung, in einer Proportion = 105:100. Bei den Angehörigen Stuttgarts war sie 1812–1822 = 105:100, 1842–1852 = 107,6:100. Bei den Anwesenden war das Verhältniß 1700–1832 = 104,7:100, 1847 = 107,9:100.

d. Das Verhältniß der Zwillingsgeburten zu den gewöhnlichen Geburten, welches im Lande 1821–1825 = 1:85 war, ist bei den Anwesenden Stuttgarts kleiner, nämlich 1750–1833 = 1:92[1], 1847 aber = 1:84. Die Drillings-Geburten verhielten sich zu den übrigen Geburten im Lande 1821–1825 = 1:6464. Bei den Anwesenden Stuttgarts 1750–1811 = 1:8664, 1812–1833 dagegen = 1:2041. Die allgemeine Proportion ist = 1:6 bis 7000. Vierlinge, deren allgemeines Verhältniß = 1:490.000 ist, sind für Stuttgart nicht vorgemerkt.

e. Die Zahl der Todtgeborenen, welche nach allgemeiner Beobachtung nahezu gleich der Sterblichkeit in den ersten 24 Stunden nach der Geburt ist, war bei den Angehörigen 1812–1822 43, nämlich 24,6 Knaben und 18,4 Mädchen. Sie verhalten sich also zu den Lebendgeborenen = 1:21,49. Im ganzen Lande dagegen erscheint es besser (1821–1825): = 1:25,9. Im Jahr 1700–1709 war hier die Proportion nur 1:39,4, 1710–1729 = 1:35,8. Das Überwiegen der Knaben, welches überall vorkommt, erklärt sich daraus, daß sie schwerer geboren werden, als die Mädchen, und daß die Zahl der Knaben überhaupt größer ist.


  1. Berlin 1825–1827 = 1:88. Leipzig 1801–1831 = 1:86,66. Hamburg 1823–1829 = 1:80. Paris = 1:91. London = 1:90. (L. Moser S. 217.)
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Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0067.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)